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06.01.2020 Martin Mrowka

Sorgen wegen Iran-Konflikt drücken DAX unter 13.000 – wie weit geht es noch abwärts?

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DAX

Nach dem vielversprechenden Jahresauftakt an den internationalen Finanzmärkten hat der Konflikt zwischen dem Iran und den USA die Anleger wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern haben sich massiv verschärft, nachdem das US-Militär einen ranghohen iranischen General getötet hatte. Am Freitag setzte eine breitangelegte Flucht in sichere Anlagehäfen ein, die sich am Montag fortsetzt. Während in den südlichen Bundesländern und in Sachsen-Anhalt Feiertag ist, rutscht der DAX am Vormittag sogar unter die 13.000-Punkte-Marke.

Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in Bagdad ist von einer Entspannung derzeit wenig zu sehen. Im Gegenteil: Die Lage schaukelt sich hoch. Auch der Irak wird in den Konflikt mit hineingezogen. Nachdem der Iran Rache angekündigt hat, warnte US-Präsident Donald Trump vor möglichen Attacken und nannte 52 Ziele als erneute Vergeltung. Das Parlament im Irak stimmte daraufhin überraschend für einen Abzug der rund 5.000 im Land stationierten US-Soldaten.

Daraufhin drohte Trump dem Irak mit harten Sanktionen. Zudem würden das US-Militär das Land nicht verlassen, solange der Irak nicht die milliardenschweren Kosten für den Bau eines Luftwaffenstützpunkts erstatte, berichtete Reuters. Seine Drohungen gegen den Iran bekräftigte Trump. Auch iranische Kulturstätten seien davor nicht sicher. Der Iran kündigte daraufhin einen weiteren Rückzug vom internationalen Atomabkommen an. Deutschland, Frankreich und Großbritannien riefen alle Seiten zu äußerster Zurückhaltung auf. Die Nato berief für heute Nachmittag eine Sondersitzung ein.

Die Angst vor einem Krieg in der Golf-Region vertreibt Aktienanleger. Kurzfristig orientierte Investoren gehen sicherheitshalber raus. Der Deutsche Aktienindex DAX sackte am Vormittag mit einem Minus von zwei Prozent erstmals seit dem 10. Dezember unter die 13.000er-Marke. Der VDAX, Maßzahl für die Volatilität, stieg kräftig auf über 17 Punkte an. Von einer Verkaufs-Panik ist jedoch nichts zu sehen.

DAX (WKN: 846900)

Sollte es nicht doch noch zu einer baldigen Beruhigung der Lage kommen, muss mit einem Fall des DAX unter den seit August intakten Aufwärtstrend gerechnet werden. Darunter liegt eine technische Unterstützung bei 12.500 Zählern. Hält auch diese nicht, käme die 200-Tage-Linie (derzeit bei 12.366 Punkten) in Betracht.

Die mögliche Eskalation der Spannungen zwischen den USA und dem Iran belastete heute vor allem konjunktursensible Werte wie Chemie und Automobile europaweit. Im DAX gehörten BASF, Bayer und Covestro zu den größten Tagesverlierern. Auch die Lufthansa-Aktie gab erneut zeitweise um mehr als drei Prozent nach.

Gesucht sind derzeit eher sichere Anlageklassen. Auftrieb gab es unter anderem bei deutschen Bundesanleihen, deren Kurse kräftig zulegen konnten. Im Gegenzug ging die Rendite zurück. Am Devisenmarkt waren traditionell sichere Anlagehäfen wie zum Beispiel der japanische Yen gefragt. Auch der US-Dollar wird den sicheren Anlagehäfen zugerechnet und profitierte, während der Euro im Gegenzug unter Verkaufsdruck geriet.

Besonders deutlich werden die aktuellen Unsicherheiten an den Ölpreisen ablesbar. Die Golf-Region ist für den Transport von Rohöl schließlich eminent wichtig, ein Krieg würde die Nachschub-Versorgung behindern. Zeitweise stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI bis auf gut 64 US-Dollar und erreichte den höchsten Stand seit vergangenen Mai. Kräftig nach oben ging es auch mit dem Preis für Rohöl aus der Nordsee, der für deutsche Verbraucher wichtig ist. Hier stieg die Notierung für ein Fass zeitweise auf über 70 Dollar. Allerdings verharrte der Brent-Preis weiter unter dem Stand, der im September bei 71,95 Dollar erreicht worden war.

Kräftig nach oben ging es auch mit dem Goldpreis, der an die Kursgewinne der vergangenen Handelstage anknüpfen konnte. Am frühen Montagmorgen wurde eine Feinunze des gelben Edelmetalls (31,1 Gramm) zeitweise bei 1.588 Dollar gehandelt - der höchste Stand seit April 2013. Auch der September-Widerstand bei 1.550 Dollar wurde damit geknackt.

Gold (ISIN: XC0009655157)

Anleger tun gut daran, die Lage zu beobachten und besonnen zu reagieren. Kopflose Verkäufe (oder Käufe) sind in der derzeit aufgehitzten Stimmung nicht angebracht. DER AKTIONÄR behält die weitere Entwicklung im Auge und wird an dieser Stelle wie gewohnt über mögliche Auswirkungen auf den heimischen Leitindex und ausgewählte Aktien berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)

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