Nach dem Absturz um 400 Punkte am Vortag kann sich der DAX in der ersten Handelsstunde am Freitag wieder etwas nach vorne kämpfen. Allerdings ist doch die Nervosität sehr hoch, wie die Schwankungsbreite in den ersten Minuten zeigt. Die EZB-Entscheidung vom Donnerstag wirkt noch etwas nach. Am Nachmittag werden viele Anleger nach Amerika schauen.
Die EZB will die Anleihenkäufe schneller reduzieren als erwartet und womöglich im Q3 ganz beenden. Das hatte wiederum zur Folge, dass am Donnerstag die Anleiherenditen im Euroraum gestiegen sind. Die Konsequenz daraus ist, das am Freitag die Wachstumsaktien wieder unter Druck stehen. Im DAX zählen Zalando, HelloFresh und Delivery Hero erneut zu den größten Verlierern.
Spannend wird es auch am Nachmittag, wenn um 16 Uhr das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan veröffentlicht wird. Ökonomen erwarten einen Rückgang auf 61,30. Eine Viertelstunde später steht eine Rede von US-Präsident Joe Biden auf der Agenda. Damit dürfte auch wieder die Ukraine-Krise in den Fokus rücken – am Vortag verliefen die Gespräche der Außenminister Russlands und der Ukraine leider ergebnislos.
Vor dem Wochenende sind große Sprünge allerdings nicht mehr zu erwarten, da die Unsicherheit wegen des Ukraine-Kriegs sehr groß ist. Außerdem dürften manche Investoren vor der Fed-Sitzung in der kommenden Woche schon einmal das Risiko im Depot reduzieren.
Aus technischer Sicht dienen die jüngsten Tagestiefs bei 13.407 und 13.341 als Unterstützung. Eine weitere ist bei 13.200 (Gap-Kante vom Mittwoch) zu finden. Auf der Oberseite begrenzt das Hoch vom Mittwoch bei 13.847 einen möglichen Aufschwung.
Zurzeit ist es kaum möglich den DAX zu traden. Zu groß sind die Schwankungen und entsprechend die Gefahr, ausgestoppt zu werden. DER AKTIONÄR bleibt daher an der Seitenlinie.