Inmitten eines wahren IPO-Rausches im Kryptosektor schlägt Ripple einen unerwarteten Haken. Das Fintech-Unternehmen hinter der Digitalwährung XRP hat keinerlei Pläne für einen baldigen Börsengang und zerschlug somit die jüngsten Gerüchte. „Kein Plan, keine Timeline“, erklärte Ripple-Präsidentin Monica Long unmissverständlich auf der hauseigenen Swell-Konferenz in New York.
Während Konkurrenten wie der Stablecoin-Emittent Circle, die Börsen Bullish und Gemini oder der Blockchain-Kreditgeber Figure Technology den Gang aufs Parkett wagten, zieht Ripple die Handbremse. Auch die Handelsplattform Kraken bereitet sich auf ein Listing vor. Der Markt giert nach neuen Krypto-Aktien. Ripple jedoch verweigert sich dem Trend.
Der Grund für die Zurückhaltung ist simpel: Geld. Erst am Mittwoch gab das Unternehmen bekannt, in einer neuen Finanzierungsrunde 500 Millionen Dollar eingesammelt zu haben – bei einer beeindruckenden Bewertung von 40 Milliarden Dollar. Angeführt wurde die Runde von Fonds, die mit Schwergewichten wie Fortress Investment Group und Citadel Securities verbunden sind. Auch bekannte Krypto-Investoren wie Pantera Capital, Galaxy Digital und Brevan Howard sind an Bord.
„Wir sind in der glücklichen Lage, sehr gut kapitalisiert zu sein und all unser organisches und anorganisches Wachstum finanzieren zu können“, so Long gegenüber Bloomberg. Die Botschaft: Man braucht die öffentlichen Märkte schlicht nicht. Konkrete Umsatzzahlen für 2025 nannte Long zwar nicht, betonte aber eine Verdopplung der Kundenbasis von Quartal zu Quartal. Als Treiber nannte sie die wachsende regulatorische Klarheit, die „den Markt wirklich geöffnet“ habe.
Statt sich dem Druck der Quartalsberichte und den Launen öffentlicher Märkte auszusetzen, sichert sich Ripple seine Unabhängigkeit durch privates Kapital von finanzstarken Partnern.
06.11.2025, 09:05