Ein spektakuläres Ereignis sorgt seit Donnerstagabend für Aufsehen in der Krypto-Welt. Nach mehr als 14 Jahren im Dornröschenschlaf sind zwei Bitcoin-Wallets wieder zum Leben erwacht und die darin enthaltenen Coins – je 10.000 an der Zahl – an neue Adressen übertragen worden. Wem sie gehören, ist unbekannt. Klar ist aber: Das Warten hat sich gelohnt.
Die Geschichte der Wallets reicht zurück bis zum 3. April 2011. An diesem Tag übertrug eine Bitcoin-Adresse insgesamt 23.377,83 BTC an drei verschiedene Ziele. Zwei dieser Wallets erhielten jeweils 10.000 Bitcoin, während die dritte Adresse die verbleibenden 3.377,83 Bitcoin bekam. Letztere wurde bereits 2011 wieder aktiv, doch die beiden anderen Wallets blieben über 14 Jahre lang völlig inaktiv – bis zum gestrigen Donnerstag.
Innerhalb von rund 30 Minuten wurden die insgesamt 20.000 Bitcoin an zwei neue Adressen transferiert. Über die Aktivitäten hatten zuerst die Branchenportale Whale Alert und Lookonchain berichtet, die verschiedene Blockchains nach außergewöhnlichen Aktivitäten screenen.
Another wallet of this Bitcoin OG also transferred out 10,000 $BTC ($1.09B) just now after being dormant for 14+ years.
— Lookonchain (@lookonchain) July 4, 2025
14 years ago, $BTC was only $0.78 — that’s a mind-blowing 140,000x return! https://t.co/e2m8AunEMchttps://t.co/G0YXqPi4mK pic.twitter.com/E1fgGlYA4u
Was hinter dem plötzlichen Erwachen der inaktiven Wallets steckt und wem sie gehören, ist völlig offen. Die zeitliche Nähe beider Transaktionen lässt aber vermuten, dass ein und dieselbe Person oder Organisation beide Wallets kontrolliert.
Für den oder die Besitzer hat sich das lange Warten aber definitiv gelohnt: Als die Coins im April 2011 zuletzt bewegt wurden, notierte der Bitcoin lediglich bei 0,78 Dollar. Der Gesamtwert der 20.000 Einheiten summierte sich folglich auf rund 15.600 Dollar.
Heute kostet ein Bitcoin rund 108.000 Dollar, zum Zeitpunkt der Transaktion waren die 20.000 Coins rund 2,18 Milliarden Dollar wert. Das entspricht einer schier astronomischen Kurssteigerung um fast 14 Millionen Prozent.
Satoshi? Ross Ulbricht? Es wird wild spekuliert
Wie immer, wenn plötzlich uralte Wallets aktiv und Coins aus den Anfangstagen der Digitalwährung bewegt werden, spekuliert die Krypto-Community nun eifrig über die Hintergründe. In den Kommentaren unter den entsprechenden Beiträgen von Whale Alert und Lookonchain bei X wird eher mit einem Augenzwinkern auf eine mögliche Rückkehr von Satoshi Nakamoto, dem bis heute anonymen Erfinder des Bitcoin, verwiesen.
Andere spekulieren, dass Ross Ulbricht, Gründer des Dark-Web-Marktplatzes Silk Road, wieder Zugriff auf seine Wallets haben könnte. Ulbricht war im Oktober 2013 verhaftet und im Frühjahr 2015 unter anderem wegen Drogenhandel, Geldwäsche und der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Ende Januar 2025 wurde er jedoch von US-Präsident Donald Trump vollständig begnadigt und aus der Haft entlassen.
In den Kommentaren schwingt zudem die Sorge mit, dass die Coins in Verkaufsabsicht bewegt worden sein könnten. Denn werden 20.000 Bitcoin auf einmal auf den Markt geworfen, wäre das daraus resultierende Überangebot eine große Belastung für den Kurs.
Branchenbeobachter betonen aber, dass die Empfänger-Adressen nicht zu einer Kryptobörse gehören und seit dem Empfang der jeweils 10.000 Bitcoin keine weiteren Aktivitäten verzeichnet haben. Daher sei nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass die Coins mit Verkaufsabsicht bewegt wurden. Die Community dürfte die fraglichen Wallets aber weiterhin mit Argusaugen beobachten.
Es ist eine Geschichte, wie sie eigentlich nur der Bitcoin schreiben kann: Aus Coins im Gesamtwert von ein paar Tausend Dollar wurde in weniger als 15 Jahren ein Milliardenvermögen. Und es zeigt, wie sehr es sich lohnen kann, beim Bitcoin langfristig zu agieren. In diesem Sinne rät DER AKTIONÄR dazu, beim Bitcoin investiert zu bleiben – denn auch bei rund 108.000 Dollar ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.