Während der aktuelle Krypto-Marktzyklus stark von der Institutionalisierung des Bitcoin, dem Aufstieg der Stablecoins und der Tokenisierung geprägt ist, sehen die Analysten von Bernstein hier erst den Anfang einer tiefgreifenden Revolution. Ihrer Meinung nach treiben diese Entwicklungen die Frühphase traditioneller Finanzinnovationen auf öffentlichen Blockchains wie Ethereum maßgeblich voran. Ethereum, so die Experten, „verdient Liebe“.
„Bitcoin ist großartig, wir lieben es und glauben weiterhin, dass 200.000 Dollar unsere hochüberzeugende, aber konservative Preisprognose für diesen Zyklus ist“, schrieben die Analysten unter der Leitung von Gautam Chhugani in einer aktuellen Kundenmitteilung.
Doch der Fokus erweitert sich: „Wir glauben jedoch, dass das Mainstream-Interesse über den Anwendungsfall Bitcoin als Wertspeicher hinausgeht und sich hin zu den frühen Phasen der durch die Blockchain entfesselten Finanzinnovation bewegt.“ Die Unterscheidung zwischen „nützlicher Blockchain-Technologie“ und „nutzlosem Krypto“ greife zu kurz – gerade Ethereum sei hier ein Paradebeispiel.
Ethereums Alleinstellungsmerkmal
Die Einzigartigkeit von Ethereum, so Chhugani, liege in seiner Funktion als dezentraler Computer. Spannende Blockchain-Anwendungsfälle wie Stablecoins und Tokenisierung seien nativ auf Ethereum und der Ethereum-Blockchain angesiedelt, die in diesen Sektoren einen dominanten Marktanteil genieße.
„Dies ist die Phase, in der Krypto einen Sprung von spekulativen Token-Märkten zu Blockchain-getriebener Finanzinnovation macht“, fahren die Analysten fort. Die Finanzaktivität entwickle sich weg vom reinen Handel mit Meme-Coins durch Privatanleger hin zu Blockchains, die offene Finanzschienen für Kapitalmärkte, Zahlungsverkehr und Fintechs der neuen Generation bereitstellen und sich nahtlos mit Stablecoins und Tokenisierung integrieren.
Und die Zahlen geben ihnen Recht: „Es überrascht nicht, dass mit dem zunehmenden institutionellen Bewusstsein für Ethereum auch die Zuflüsse in ETH-ETFs erwachen. In den letzten 20 Tagen beliefen sich die Zuflüsse auf 815 Millionen Dollar, wobei die Nettozuflüsse seit Jahresbeginn mit 658 Millionen Dollar positiv wurden.“
Kritischer Wendepunkt: Nutzen und Wertzuwachs
Große Zahlungsdienstleister wie Visa, Mastercard und Stripe entwickeln bereits ihre eigenen Stablecoin-Strategien. Bernstein argumentiert: Wenn etablierte Unternehmen und institutionelle Investoren auf der Blockchain innovieren, macht das die Blockchain-Netzwerke – und damit auch Netzwerk-Assets wie Ethereum – wertvoll.
„Investoren haben uns immer gesagt – Krypto ist nutzlos, aber Blockchain ist wertvoll“, merkte Chhugani an. „Aber das sind keine unterschiedlichen Dinge. Wenn Sie an Stablecoin-basierte Zahlungsinnovationen glauben, warum ist das Ethereum-Netzwerk, das die Stablecoins prägt und Stablecoin-Transaktionen abwickelt, nicht wertvoll? Jedes Unternehmen, das Stablecoin-Technologie verwendet, zahlt Transaktionsgebühren an das Ethereum-Netzwerk. Es gibt jetzt sowohl Nutzen als auch Wertzuwachs.“ Bernstein ist überzeugt: „Wir glauben, dass das Narrativ rund um den Wertzuwachs öffentlicher Blockchain-Netzwerke an einem kritischen Wendepunkt steht und sich dies im Investoreninteresse an Ethereum-ETF-Zuflüssen widerspiegelt.“
Während Bitcoin seine Rolle als digitales Gold gefestigt hat, entfaltet Ethereum sein Potenzial als Rückgrat einer neuen, dezentralen Finanzwelt. Die zunehmenden institutionellen Zuflüsse und die konkreten Anwendungsfälle, die von Branchenriesen vorangetrieben werden, sprechen eine klare Sprache. Die Chancen stehen also gut, dass Ethereum in den kommenden Monaten und Jahren für positive Schlagzeilen sorgen wird.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Ethereum.