Für die Bitcoin-Miner ist es das Gebot der Stunde: Nach dem Halving müssen neue, profitable Geschäftsfelder her. Immer mehr Unternehmen der Branche finden die Antwort im Megatrend künstliche Intelligenz. Der an der Nasdaq gelistete Miner CleanSpark ist der jüngste Akteur, der auf diesen Zug aufspringt – und von den Anlegern dafür gefeiert wird.
CleanSpark, gemessen an der Marktkapitalisierung das fünftgrößte Unternehmen für das Schürfen von Bitcoin, will mit dem Aufbau einer Infrastruktur für KI-Rechenzentren seine Einnahmequellen diversifizieren und den langfristigen Cashflow stärken.
Um diese Initiative voranzutreiben, wurde Jeffrey Thomas als Senior Vice President für KI-Rechenzentren an Bord geholt. Thomas bringt erhebliche Erfahrung mit: Zuvor leitete er als Präsident für KI-Rechenzentren bei der saudischen Firma Humain ein milliardenschweres Programm zum Aufbau von KI-Infrastruktur. Laut Unternehmensangaben hat er im Laufe seiner Karriere bei 19 Projekten einen Unternehmenswert von über zwölf Milliarden Dollar geschaffen.
Scott Garrison, Chief Development Officer bei CleanSpark, kommentierte die Pläne: „Wir haben Georgia als strategische Region sowohl für eine mögliche Umrüstung als auch für eine Expansion identifiziert.“ Man habe sich bereits zusätzliche Energiekapazitäten und Grundstücke gesichert, um Rechenleistung im Großraum Atlanta bereitzustellen.
An der Börse honorierten die Anleger dies mit einem Kurssprung von zwischenzeitlich bis zu 13 Prozent.
Branchentrend setzt sich fort
Der strategische Schwenk kommt nicht überraschend. Der Druck auf die Bitcoin-Miner ist seit dem jüngsten Halving gestiegen, das die Belohnungen für das Schürfen neuer Blöcke halbierte. Viele Unternehmen der Branche suchen daher nach alternativen Geschäftsfeldern, um ihre teure Infrastruktur profitabel zu nutzen.
Mehrere große Mining-Unternehmen haben jüngst bereits ähnliche Schritte in Richtung KI vollzogen.
Core Scientific schloss im Juni einen Vertrag über 3,5 Milliarden Dollar mit dem KI-Cloud-Anbieter CoreWeave ab. Der Deal zur Bereitstellung von Infrastruktur soll dem Mining-Riesen über eine Laufzeit von zwölf Jahren stabile Einnahmen sichern. Für Core Scientific war die Expansion in den KI-Sektor überlebenswichtig, nachdem das Unternehmen 2022 Insolvenz anmelden musste.
Hut 8 startete bereits ein „GPU-as-a-Service“-Angebot und erhielt kürzlich eine Investition in Höhe von 150 Millionen Dollar vom Tech-Investor Coatue Management. Das Kapital soll genutzt werden, um von der wachsenden Nachfrage nach KI-Rechenleistung zu profitieren.
Der Schritt von CleanSpark ist strategisch notwendig und eine logische Weiterentwicklung. Die Bitcoin-Mining-Branche nutzt ihre vorhandene Infrastruktur – Energie, Flächen und technisches Know-how –, um vom boomenden KI-Markt zu profitieren. DER AKTIONÄR setzt bei den Bitcoin-Minern mit KI-Fantasie auf die Unternehmen Bitdeer, Hut 8, Riot und TeraWulf.
21.10.2025, 10:30