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Bitcoin bei 104.000 Dollar: Das steckt hinter dem Anstieg – und so geht es weiter

Bitcoin bei 104.000 Dollar: Das steckt hinter dem Anstieg – und so geht es weiter
Foto: Shutterstock.AI/Shutterstock
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Philipp Schleu 17.05.2025 Philipp Schleu

Der Bitcoin-Kurs kannte in den vergangenen Wochen kein Halten mehr und hat die Schallmauer von 100.000 Dollar durchbrochen, um bis auf 104.000 Dollar zu klettern. Doch wie kam es überhaupt zu dieser Rally und wie weit geht es noch? Ein neuer Bericht der Analysefirma Glassnode bringt nun Licht ins Dunkel.

Laut Glassnode sind es vor allem institutionelle Kapitalflüsse und eine ausgeprägte „Buy-the-Dip“-Mentalität, die den digitalen Goldrausch befeuern. Besonders bemerkenswert: Die meisten Kurzfrist-Holder sitzen nach den Tiefs im April wieder auf satten Gewinnen.

Nachdem der Bitcoin-Kurs am 9. April kurzzeitig auf 75.000 Dollar gefallen war, setzten schrittweise Akkumulationsphasen ein. Gleichzeitig explodierten die Zuflüsse in Spot-Bitcoin-ETFs förmlich. Die durchschnittlichen wöchentlichen Nettozuflüsse in die Bitcoin-Wallets der Wall Street erreichten in der Woche bis zum 25. April einen Spitzenwert von 389 Millionen Dollar pro Tag. Allein am 22. April flossen netto 933 Millionen Dollar in die ETFs – der stärkste Einzeltag seit dem 17. Januar.

„Die ETF-Zuflüsse haben sich seitdem auf rund 58 Millionen Dollar pro Tag abgekühlt, aber die Ströme zeigen, dass das institutionelle Interesse an Bitcoin relativ robust bleibt“, schreiben die Experten von Glassnode. Man darf gespannt sein, wie sich die Wirtschaftspolitik unter der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump hier weiter auswirken wird, aber aktuell scheint das Vertrauen der Großen ungebrochen.

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Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Coinbase kauft, Binance lässt nach

Dieser institutionelle Kapitalstrom fiel laut dem Bericht mit erhöhtem Kaufdruck bei der Kryptobörse Coinbase und gedämpften Verkaufsaufträgen bei Binance zusammen. Basierend auf dem Spot Cumulative Volume Delta (CVD) – einer Metrik, die Netto-Käufe und -Verkäufe in Spot-Orderbüchern verfolgt – gaben Coinbase-Händler im vergangenen Monat zeitweise bis zu 54 Millionen Dollar pro Tag für BTC-Käufe aus. Gleichzeitig sanken die täglichen Bitcoin-Verkäufe bei Binance von rund 71 Millionen Dollar auf durchschnittlich nur noch etwa neun Millionen Dollar. Dieses Zusammenspiel führte zu einem „treppenförmigen“ Akkumulationstrend, da das Angebot bei ähnlichen Preisen vor den Kurssprüngen schwand.

Kurzfrist-Holder im satten Plus – Gewinnmitnahmen voraus?

Interessant ist auch das Verhalten der sogenannten Short-Term Holders (STH), also Käufer, die in den letzten 155 Tagen in den Markt eingestiegen sind. Diese Gruppe erwarb laut Glassnode eine erhebliche Menge an BTC im Bereich zwischen 93.000 und 95.000 Dollar. Der jüngste Anstieg auf 104.000 Dollar katapultierte den STH-Supply im Profit/Loss Ratio auf 9,0. Das bedeutet: 90 Prozent der kürzlich gekauften Bitcoin der Kurzfrist-Holder befanden sich im Plus. Glassnode deutet an, dass diese Welle an unrealisierten Gewinnen wahrscheinlich Gewinnmitnahmen aus dieser Kohorte ausgelöst hat, weshalb Bitcoin in den letzten Tagen bereits zwischen 102.000 und 104.000 Dollar schwankte und dies möglicherweise noch ein wenig anhält.

Die aktuelle Stärke des Bitcoin ist beeindruckend und wird maßgeblich von institutionellem Geld getragen. Nach einer solchen Rally sind kurzfristige Rücksetzer oder Verschnaufpausen wie aktuell gesund und bieten antizyklischen Anlegern neue Einstiegschancen. Investierte Anleger bleiben weiter an Bord.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

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