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Foto: Deutsche Börse, Deutsche Börse
11.11.2003 DER AKTIONÄR

Zinssignal lässt Aktien steigen

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Endlich können sich die Aktionäre freuen, die Zinsen steigen wieder. Dies ist kein Widerspruch, wie allgemein angenommen wird. Historische Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass Phasen, in denen sowohl die Zinsen als auch die Aktienkurse steigen, statistisch am häufigsten vorkommen. Obwohl nach Lehrbuchmeinung steigende Zinsen Gift für die Börse sind, traten exakt diese Phasen mit einer Auftrittsgesamtdauer von 203 Monaten im Zeitraum von 1956 bis 2000 am häufigsten auf. Die durchschnittliche Dauer einer solchen Phase betrug im angegebenen Zeitraum 8,5 Monate.

 Am vergangenen Donnerstag setzte die britische Zentralbank den Zinssatz von 3,50 auf 3,75 Prozent herauf. Dieser Schritt sollte für viele Konjunkturpessimisten Anlass sein, über ihre negative Einstellung einmal genauer nachzudenken. Denn Zentralbanken erhöhen nicht in einem Monat die Zinssätze, um sie im kommenden wieder zurückzunehmen. Sie tun dies nur, wenn starke Indikatoren von der Konjunkturfront eine nachhaltige Trendwende signalisieren.

 Im Falle von Großbritannien ist dies geschehen und damit ist dieses Land, immerhin die viertgrößte Wirtschaftsnation, möglicherweise internationaler Taktgeber für eine "schwungvollere" Zukunft.

 In Deutschland kann das Zinssignal von der Insel allerdings noch nicht Anlass zur uneingeschränkten Freude sein. Denn im Gegensatz zu Großbritannien gibt es in Deutschland Massenarbeitslosigkeit. Und selbst diejenigen, die beschäftigt sind, haben Angst ihren Job zu verlieren und sparen deshalb.

Während die Briten mit vollen Portemonnaies in die Kaufhäuser rennen und mit Tüten beladen nach Hause zurückkehren, üben sich die deutschen Verbraucher in Enthaltsamkeit. Darum wäre man in Berlin gut beraten, alles daran zu setzen, den heimischen Steuerzahler zu entlasten. Ein einfacheres und plausibles Steuergesetz, so wie von CDU-Politiker Merz vorgestellt, wäre da sicherlich ein guter Anfang.

 Der deutsche Konjunkturmotor ist bestenfalls in der Vorglühphase - in London drückt man dagegen schon aufs Bremspedal, um nicht gleich bei der nächsten Kurve rauszufliegen. Aber gerade deswegen ist der deutsche Aktienmarkt so interessant, weil er eben, trotz der bereits guten Performance in diesem Jahr, erst noch in den Startlöchern steht.

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