++ Neue Chance in China ++
Foto: Deutsche Börse, Deutsche Börse
18.11.2003 DER AKTIONÄR

Wer hat Angst vor Li Ka-shing?

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Die Welt verändert sich ständig. Dies erkannten schon die griechischen Philosophen, deren populärer Vertreter Heraklit von Ephesos um 500 vor Christus schrieb: "Niemand kann zweimal in den gleichen Fluss steigen, denn immer andere Wasser strömen beständig nach."  Die tiefe Einsicht der Philosophen kann helfen, die Gegenwart erfolgreich zu meistern ? was übrigens auch erklärt, warum so viele legendäre Börsenmeister wie André Kostolany und George Soros einst Philosophie studiert haben.

Was heute noch "in" ist, kann morgen schon "out" sein. So ist es eben auch an der Börse. China galt lange Zeit als Entwicklungsland, in dem man bestenfalls billiges Plastikspielzeug und Turnschuhe produzieren lassen kann. Doch diese Einschätzung ist heute, wenn sie denn überhaupt jemals gestimmt hat, grundsätzlich falsch.

 China ist mittlerweile zur wichtigsten Boomregion avanciert. Wie ein Magnet saugt das Riesenreich internationales Know-how und Kapital an. Und Unternehmenslenker aus Hongkong und Peking sind längst nicht mehr bloße Partner in einem Spiel, das durch westliche Großkonzerne ausgetragen wird. Sie selbst sind es, die die Karten mischen und verteilen. Bestes Beispiel ist der Milliardär Li Ka-shing. Bereits 1987 kaufte er das kanadische Unternehmen Husky Oil. Jetzt soll er angeblich an Air Canada interessiert sein. Doch so beeindruckend das Beispiel Li Ka-shing ist, es ist bei weitem noch nicht das markanteste.

 China hält derzeit Devisenreserven von 400 Milliarden Dollar. Das bringt dem Reich der Mitte gewisse Schwierigkeiten mit dem Handelspartner USA, weil es seine Währung künstlich niedrig hält und sich so unfaire Wettbewerbsvorteile verschafft. Was liegt da näher, als die 400 Milliarden zum Kauf von amerikanischen und auch europäischen Unternehmen einzusetzen? Der Einstieg von TCL bei dem französischen TV-Hersteller Thomson war da nur ein erster Schritt. Mit wesentlich größeren Deals kann schon in den kommenden Monaten gerechnet werden. Wie wäre es mit einer amerikanischen Airline, die ohnehin unter Überkapazitäten, schlampigen Sicherheitsvorkehrungen und Terrorangst leiden und zu einem Schnäppchenpreis zu haben sind?

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