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25.11.2003 DER AKTIONÄR

Goldige Aussichten für 2004

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"Goldige Aussichten für 2004 Börse im Goldrausch!", so lautet die aktuelle Titelstory. Mit einem Unzenpreis von 400 Dollar notierte das Gold in der vergangenen Woche so hoch wie schon seit acht Jahren nicht mehr.

 Als Grund für diese gute Performance wird allgemein auf die Schwäche des US-amerikanischen Dollars und auf die wachsende Angst vor Terrorangriffen verwiesen. So erreichte der Euro in der Nacht zum 19. November in Sydney mit 1,1979 Dollar ein neues Rekordhoch. Doch die Faktoren "schwacher Dollar" und "Angst" reichen meiner Ansicht nach nicht aus, um den grundsätzlichen Stimmungswechsel in Bezug auf das Gold zu erklären. Gold leidet unter einem deutlichen Angebotsdefizit. Allein im vergangenen Jahr gab es ein Defizit von über 550 Tonnen, das durch Verkäufe seitens der Notenbanken ausgeglichen werden musste. Da mit einem steigenden Goldpreis auch die Bereitschaft der Banken abnehmen dürfte, ihren "nationalen Goldschatz" zu schmälern, fallen diese als "Lückenbüßer" zukünftig wohl aus.

Ganz im Gegenteil, denken doch vor allem die asiatischen Notenbanken intensiv darüber nach, ihre Goldbestände auszuweiten. Dadurch würden sich auch ihre in Dollar gehaltenen Devisenreserven nachhaltig reduzieren lassen. Allein die Zentralbank in Peking hält Reserven von 400 Milliarden Dollar. Dabei sind erst zwei Prozent in Gold angelegt. Diese Quote würde man gerne auf bis zu 15 Prozent hochfahren.

 Seit Mitte der 1980er-Jahre ist Gold als Investmentgröße international abgeschrieben. Dies führte dazu, dass weder an der Börse noch in der realen Wirtschaft Geld in diesen Sektor investiert wurde. Viele Minen mussten schließen oder ihre Produktion auf wenige Abbaugebiete drastisch reduzieren.

Ende der 90er-Jahre war der Goldmarkt schließlich so weit ausgetrocknet, dass schon winzige Kapitalverschiebungen ausreichten, um den Goldpreis und die Minenaktien blitzschnell steigen zu lassen. Diese "Anfangszuckungen" sind nun vorbei, Gold wird als ernst zu nehmendes Investment wieder entdeckt.

 Damit stoßen gigantische Geldströme auf einen Markt, der an der Börse immer noch geringer bewertet ist als ein einziges großes Hightechunternehmen. Die Kapitalisierung aller Goldaktien weltweit dürfte kaum mehr als 100 Milliarden Dollar betragen: Microsoft kommt dagegen auf eine Bewertung von rund 270 Milliarden Dollar.

 Die Dollarschwäche und die Angst vor Terrorangriffen sind nur zwei Faktoren in einem hochkomplexen Gefüge, die letztendlich dazu geführt haben, dass Gold der Shootingstar des Jahres 2003 war. Und vieles spricht dafür, dass auch 2004 ein durchaus "goldiges Jahr" werden könnte.

 Olaf Hordenbach

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