Der deutsche Leitindex ging zur Wochenmitte etwas tiefer aus dem Handel – obwohl er den Tag noch mit einem Plus von 0,5 Prozent eröffnet hatte. Am Ende standen ein Minus von 0,4 Prozent und 23.632,95 Punkten auf der Kurstafel. Auch MDAX und TecDAX beendeten den Mittwochshandel im Minus.
Anleger könnten sich angesichts des Abschusses mehrerer Drohnen über polnischem Staatsgebiet zurückgehalten haben. Nach Angaben der Regierung in Warschau stammten diese aus Russland. Polen beantragte daraufhin Konsultationen nach Artikel 4 des NATO-Vertrags. Die damit verbundene geopolitische Unsicherheit belastete die Börse.
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen schloss am Mittwoch mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 30.286 Zählern, der TecDAX gab um 0,9 Prozent auf 3.604,40 Punkte nach.
Bei den Einzelwerten gab es jedoch auch klare Gewinner. So rückten deutsche Rüstungswerte in den Fokus. Papiere von Renk, Hensoldt und Rheinmetall legten um bis zu 2,6 Prozent zu. Der Vorfall in Polen verdeutlicht, dass aus einer theoretischen Verteidigungsoption rasch eine konkrete Beschaffungsnotwendigkeit werden kann. Zugleich steigt der Druck auf die NATO-Partner, ihre Verteidigungsausgaben weiter zu erhöhen.
Für Aufmerksamkeit sorgten zudem die spektakulären Quartalszahlen von Oracle. Die Aktie des Softwarekonzerns sprang am Mittwoch zeitweise um 40 Prozent in die Höhe. Laut Jefferies-Analyst Brent Thill legten die Lieferzusagen binnen drei Monaten um über 300 Milliarden US-Dollar zu. Das befeuert erneut die Fantasie rund um Künstliche Intelligenz.
Von den Oracle-Zahlen und der neu entfachten KI-Euphorie profitierte auch Siemens Energy als mittelbarer Profiteur. Immer größere Rechenleistungen und Datencenter sowie der damit verbundene stark steigende Energiebedarf füllen zunehmend auch die Auftragsbücher des Energietechnikkonzerns.
Konkurrent SAP geriet dagegen durch die Oracle-Zahlen unter Druck. Die Aktie war am Mittwoch mit einem Minus von 2,6 Prozent das Schlusslicht im DAX.
In der zweiten Börsenreihe kam heute das Aktienrückkaufprogramm von Cancom gut bei den Anlegern an. Der IT-Dienstleister will bis zu zehn Prozent des Grundkapitals am Markt zurückkaufen. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von 7,5 Prozent.
10.09.2025, 17:55