Die Aktien von HelloFresh stehen zur Wochenmitte unter Druck. Neben TUI und Delivery Hero gehören sie zu den stärksten Verlierern des Tages im MDAX. Eine Abstufung der US-Investmentbank Morgan Stanley sowie die Kappung der Kursziels um 18 Prozent belasteten die Aktien des Kochboxenversenders.
Die Analysten von Morgan Stanley haben die Papiere von „Overweight“ auf „Equal-weight“ abgestuft und das Kursziel von 11,00 Euro auf 9,00 Euro reduziert. In einer aktuellen Branchenstudie zu europäischen Internet- und Medienwerten setzen sie im Bereich E-Commerce stärker auf Allegro.eu als auf HelloFresh. Besonders kritisch sehen die Experten die Wettbewerbssituation für die US-Marke Factor, die auf Fertiggerichte spezialisiert ist. Dort dürfte die Profitabilität schwächer wachsen als bislang angenommen. Entsprechend wurde auch die Prognose für das operative Ergebnis nach unten korrigiert.
Zuletzt sorgte bereits die Nachricht, dass der Mitgründer von HelloFresh, Thomas Griesel, das Unternehmen spätestens Ende April 2026 verlassen wird. Griesel hatte den Kochboxenversender 2011 gemeinsam mit dem heutigen CEO Dominik Richter gegründet. Das Unternehmen kämpft seit geraumer Zeit mit einer schwachen Nachfrage nach Kochboxen und Problemen im Geschäft mit Fertiggerichten. Erst vor Kurzem musste HelloFresh sein Umsatzziel für 2025 senken.
Mit einem Kursrückgang von rund einem Drittel seit Jahresbeginn zählen die HelloFresh-Papiere 2025 zu den größten Verlierern im MDAX. Der Index selbst liegt seit Jahresbeginn etwa 19 Prozent im Plus. Nach dem heutigen erneuten Kursrückgang verschlechtert sich das Chartbild erneut. Wichtig ist nun, dass die bisherigen Jahrestiefstände nicht unterschritten werden. HelloFresh ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Daran ändert sich auch nichts. Anleger beobachten das Geschehen weiter von der Seitenlinie.
10.09.2025, 12:16