Laut vielen Analysten sollte der Goldpreis unter den aktuellen Marktbedingungen deutlich niedriger notieren, nämlich im Bereich der 1.800-Dollar-Marke. Stattdessen liegt der Preis pro Feinunze rund 150 Dollar höher und nur rund sechs Prozent unter seinem Allzeithoch. Was ist der Grund für die anhaltende Stabilität?
Die Nachfrage der Zentralbanken nach Gold hat die Marktdynamik seit dem letzten Jahr grundlegend verändert. Aufgrund ihres unersättlichen Appetits sind die Zentralbanken nicht nur Nettokäufer von Gold, sondern Rekordkäufer. Ein Nachlassen der Nachfrage ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.
Allein die People's Bank of China gab letzte Woche bekannt, dass sie im vergangenen Monat rund 16 Tonnen Gold gekauft hat. Dies ist der siebte Monat in Folge, in dem die chinesische Zentralbank Gold gekauft hat. Seit November hat sie ihre Goldreserven um 144 Tonnen aufgestockt.
Aber China ist nicht der einzige Käufer. Die Analysten von JPMorgan stellen fest, dass die Rolle des Goldes in den Währungsreserven ein weiterer Beweis für den anhaltenden globalen Trend der De-Dollarisierung ist. Der Anteil des US-Dollars an den weltweiten Devisenreserven sei auf ein Rekordtief von 58 Prozent gefallen. Gleichzeitig macht Gold nun 15 Prozent der weltweiten Reserven aus, verglichen mit elf Prozent vor fünf Jahren.
Die Käufe der Zentralbanken – allen voran der chinesischen – liegen wie ein Fangnetz unter dem Goldpreis. Die jüngste Korrektur könnte deshalb bereits abgeschlossen sein und noch im Sommer neue Allzeithochs folgen. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
12.06.2023, 08:49