Der Goldpreis hat die Handelswoche mit einem leichten Plus abgeschlossen. Nachdem das Edelmetall sich am Anfang der Woche noch auf dem besten Weg in Richtung 2.000-Dollar-Marke befand, zeigte es ab der Wochenmitte Schwäche. Analysten warten nun gespannt auf die Zinssitzung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch.
Laut Edward Moya, leitender Marktanalyst bei OANDA, hat der Goldmarkt negativ auf die jüngste Stärke des Dollar reagiert. Grund dafür ist, dass die japanische Notenbank signalisierte, ihre ultralockere Geldpolitik beizubehalten.
Im Gegensatz zur BoJ dürfte die Fed am Mittwoch die Leitzinsen ein weiteres Mal erhöhen. Dieses Szenario ist laut dem CME FedWatch Toll mit einer fast 100-prozentigen Wahrscheinlichkeit eingepreist.
"Die Goldpreise schwächen sich ab, da der Dollar sich festigt. Laut den jüngsten Berichten plant die BoJ, ihre Strategie zur Steuerung der Zinskurve unverändert zu lassen", sagte Moya. Es bestehe auch das Risiko einer tieferen Korrektur bei Gold in der nächsten Woche, aber das hänge weitgehend von Powells Rhetorik ab, so Moya weiter.
"Goldhändler haben in der nächsten Woche viele Nachrichten zu verfolgen, und das könnte einen tieferen Rücksetzer unterstützen, wenn die Fed die Möglichkeit weiterer Straffungsmaßnahmen offen lässt und die Unternehmensgewinne größtenteils auf die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft hindeuten", fügte Moya hinzu. "Bevor in der nächsten Woche das Feuerwerk der Zentralbanken losgeht, scheint es, als ob Gold zwischen 1.940 und 1.980 Dollar konsolidieren wird."
Solange die Fed-Chef Powell keine weiteren Zinserhöhungen in Aussicht stellt, sollte sich der Goldpreis in der nächsten Woche über der Marke von 1.900 Dollar halten können. Mittelfristig stehen die Chancen für ein neues Allzeithoch und Kurse von 2.200 bis 2.300 Dollar gut.
23.07.2023, 17:00