Der Markt geht derzeit davon aus, dass die Fed am kommenden Mittwoch ein letztes Mal die Leitzinsen anhebt. Anschließend dürften sie bis Jahresende in der Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent verbleiben. Das hat zuletzt Hedgefonds ermutigt, wieder in den Goldmarkt einzusteigen, auch wenn einige den neu gefundenen Optimismus in Frage stellen.
Die COT-Daten der CFTC für die Woche bis zum 18. Juli zeigten, dass Hedgefonds ihre spekulativen Brutto-Langpositionen in Comex-Gold-Futures um 23.250 Kontrakte auf 147.644 erhöhten. Gleichzeitig fielen die Leerverkäufe um 9.625 Kontrakte auf 32.326. Der Goldmarkt ist nun netto long mit 115.318 Kontrakten, der höchsten Stand seit Anfang März 2022.
Auch wenn der Goldpreis kurzfristig betrachtet gemeinsam mit den Long-Positionen der Hegefonds gestiegen ist, gibt das keinen Anlass zum Optimismus. Eher im Gegenteil: Im Anschluss an den Höchststand der Long-Positionen im März 2022 fiel der Goldpreis rund 400 Dollar. Und es gibt einen weiteren Grund zur Sorge. Denn die Kerninflation in den USA ist nach wie vor hoch und der Arbeitsmarkt solide, was die Fed – entgegen der Markterwartungen – zu weiteren Zinsschritten veranlassen könnte.
"Infolge einer Kerninflation von drei Prozent glaubten viele Anleger, dass die US-Notenbank weniger restriktiv agieren wird, als es ihre Rhetorik vermuten ließ. Mit einer Kerninflation von weiterhin hohen 4,8 Prozent und einer stabilen Beschäftigung wird die Fed auch nach einer weiteren Zinserhöhung um 25 Basispunkte am Mittwoch weiterhin hawkish sprechen. Das dürfte den Goldpreis erneut unter Druck bringen“, sagten Analysten von TD Securities.
Angesichts der jüngsten COT-Daten käme es nicht überraschend, wenn der Goldpreis nach der Pressekonferenz von Fed-Chef Powell am Mittwoch erneut unter Druck kommt. Dennoch geht DER AKTIONÄR mittelfristig von Preisen über 2.200 Dollar aus.
25.07.2023, 09:41