Der Goldpreis notiert aktuell rund 1.000 Dollar höher als noch vor einem Jahr. Wer damals behauptete, dass Gold in nur wenigen Monaten über der 3.000-Dollar-Marke notieren wird, wurde für verrückt erklärt. Mittlerweile ist dieses Kursniveau allerdings zum Konsens geworden, wie die jüngste Umfrage von Reuters zeigt.
Laut der vierteljährlichen Umfrage der Nachrichtenagentur prognostizieren die befragten Analysten im Durchschnitt einen durchschnittlichen Jahres-Goldpreis über 3.000 Dollar – zum ersten Mal seit Beginn der Befragungen.
Konkret ergab die Erhebung, dass die 29 Händler und Analysten einen Medianwert von 3.065 Dollar pro Unze für das laufende Jahr erwarten, was deutlich über der vorherigen Prognose von 2.756 Dollar im letzten Quartal liegt. Auch für das Jahr 2026 wurde die Schätzung von 2.700 auf 3.000 Dollar angehoben.
Als Haupttreiber für den Preisanstieg nannten die Experten globale Handelskonflikte sowie die De-Dollarisierung. „Gold steht offenbar vor einem weiteren epischen Jahr“, sagte der unabhängige Analyst Ross Norman gegenüber Reuters.

„Das Schicksal des Goldes wird weiterhin vom Unglück anderer Märkte abhängen“, sagte indes Ole Hansen, Rohstoffstratege bei Saxo Bank. „Solange sich die Märkte auf die De-Dollarisierung und die Folgen der US-Zölle für globales Wachstum und Haushaltsstabilität konzentrieren, bleibt Gold gut unterstützt.“
Einige Analysten warnen jedoch, dass der Goldmarkt inzwischen überlaufen sei – insbesondere da die hohen Preise die Schmucknachfrage belasten.
„Risiken bleiben bestehen, da sich der physische Markt abschwächt und die Käufe der Zentralbanken – obwohl weiterhin positiv – an Dynamik verlieren. Ein Rückgang der Zollrisiken oder ein Nachlassen der Rezessionssorgen könnte Gold als sicheren Hafen unattraktiver machen“, erklärte Suki Cooper von Standard Chartered.
Kurzfristig betrachtet könnte Gold zwar noch etwas konsolidieren. Doch mittel- und langfristig geht DER AKTIONÄR weiterhin von steigenden Kursen aus. Das dürfte vor allem den Minenaktien zugutekommen. Welche Titel Anleger jetzt im Depot haben sollten, erfahren Sie im Börsenbrief Goldfolio von Edelmetall-Experte Markus Bußler.