Der Goldpreis befindet sich auch zum Auftakt in die neue Woche im freien Fall. Technisch ist die Lage mittlerweile deutlich überverkauft und alles schreit nach einer – starken – Bewegung nach oben. Doch aktuell interessiert das au dem Markt anscheinend niemanden. Gold steht unter Druck und das wiederum zieht weitere Verkäufe nach sich.
Am Wochenende haben sich einige Analysten zu Wort gemeldet. TD Securities beispielsweise nennt den Abverkauf beim Goldpreis „töricht“. Die Annahme, die Wirtschaft würde weniger Stimuli benötigen, sei falsch. Die Wirtschaft werde sich auch nicht schnell auf die Vor-Corona-Niveaus erholen. Und die zweite Welle, die vor allem in den USA gerade laufe, werde der Wirtschaft weiteren Schaden zuführen. Auch die ANZ (Australia and New Zeeland Banking Group) meldet sich zum Goldpreis zu Wort. Der Impfstoff beseitige keinen der Treiber hinter dem Goldpreis, schreieben die Analysten. Eine anziehende Inflation, niedrige Realzinsen und ein schwächerer US-Dollar seien ihrer Meinung nach einer der Hauptgründe für einen weiter steigenden Goldpreis. Das Kursziel sehen sie bei 2.100 Dollar im kommenden Jahr. CIBC hatte sogar ein Kursziel von 2.300 Dollar für das kommende Jahr ausgegeben.
Aktuell sehen wir eine sehr seltsame und seltene Situation beim Goldpreis: Der US-Dollar steht gemessen am US-Dollar-Index unter Druck – doch Gold fällt. Die inflationsgekoppelten Anleihen steigen – doch Gold fällt. Das ist eine Anomalie. Und an der Stelle noch einmal der Verweis auf das Freitagsvideo: Gold befindet sich in einer Kapitulationsphase. In solchen Phasen werden gerne fundamentale Rahmenbedingungen ausgeblendet und technische Indikatoren erreichen Extremwerte. Bei Gold sehen wir mittlerweile eine technische Indikatoren, die den Wert von März erreicht haben. Eine Rallye ist damit mehr als nur überfällig. Einzig der Auslöser scheint aktuell zu fehlen.