+++ Die besten Inhalte für nur 1 Euro +++
Foto: Börsenmedien AG
05.11.2013 ‧ Steffen Eidam

DAX am Mittag im Minus: Beiersdorf, BMW, Commerzbank, FMC, Fresenius, Hannover Rück, Pfeiffer, Sky, Symrise und ThyssenKrupp im Fokus

-%
TecDAX

Enttäuschende Wachstumsprognosen der EU-Kommision auf der einen Seite, ein überraschend starkes Stimmungsbarometer im US-Dienstleistungssektor andererseits: Der Dax rutschte zeitweise wieder unter 9.000 Punkte und stand am Handelsschluss 0,3 Prozent tiefer bei 9.009 Punkten. Das Rekordhoch bei 9.070 Punkten gerät damit wieder etwas außer Sichtweite. Indes hat sich im Oktober der  Einkaufsmanagerindex von 54,4 Punkten auf 55,4 Punkte aufgehellt. Bankvolkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang auf 54,0 Punkte gerechnet.

Der Nivea-Hersteller Beiersdorf hat nach den starken Quartalszahlen seine Jahresziele angehoben. 2013 soll der Umsatz nun um 6 bis 7 Prozent zulegen. Bisher war der von der Tchibo-Holding Maxingvest kontrollierte Konzern von 5 bis 6 Prozent Wachstum ausgegangen. Auch beim Gewinn zeigte sich das Unternehmen optimistischer. Bei der Umsatzrendite bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnen die Hamburger mit rund 13 Prozent, nach zuvor 12 bis 13 Prozent.

BMW hat im dritten Quartal erneut mehr Autos verkauft als jemals zuvor - Umsatz und Gewinn traten zwischen Juli und September allerdings auf der Stelle. Der Umsatz der Münchner Nobelmarke lag mit knapp 18,8 Milliarden Euro ganz leicht unter dem Wert des dritten Jahresviertels 2012, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Angesichts hoher Ausgaben für neue Produkte und gewachsener Personalkosten schrumpfte das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um fast 4 Prozent auf gut 1,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich allerdings legte BMW beim Gewinn leicht um etwas mehr als 3 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro zu. "Wir sind nach dem guten dritten Quartal auf einem guten Weg, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte Konzernchef Norbert Reithofer

Der Streit um die Abberufung von zwei Vorständen belastet die Commerzbank bereits seit Wochen. Nun hat zumindest ein Vorstand eingelenkt und nimmt seinen Hut. Wie das Handelsblatt gestern berichtete, wird Jochen Klösges den DAX-Konzern verlassen. Das steuert auf eine einvernehmliche Lösung zu, er wird sein Amt wohl freiwillig niederlegen. Es heißt, es habe sich für ihn eine "ausreichend attraktive Alternative" aufgetan.

Der Medizinkonzern Fresenius hat das dritte Quartal dank der Geschäfte mit Nachahmermitteln und Krankenhäusern mit dem höchsten Konzernergebnis der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. In den ersten neun Monaten sei der Gewinn um zehn Prozent auf 753 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 15 Milliarden Euro. Dagegen bekam Fresenius auch die staatlichen Sparmaßnahmen in den USA bei der Tochter Fresenius Medical Care zu spüren. Das operative Ergebnis reduzierte sich um ein Prozent auf 2,2 Milliarden Euro und lag damit im Rahmen der Markterwartungen. Bei Rhön-Klinikum sieht sich Fresenius im Zeitplan. Konzernchef Ulf Schneider bestätigte am Dienstag auch die im Sommer erhöhte Gewinnprognose: 2013 soll der Überschuss auf mehr als eine Milliarde Euro steigern - ein Plus von 11 bis 14 Prozent zum Vorjahr. Der Umsatz soll unter Ausklammerung von Währungsschwankungen zwischen 7 und 10 Prozent zulegen und die 20 Milliarden-Grenze überschreiten.

Hochwasser und Hagel in Deutschland haben den weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück nicht aus der Bahn geworfen. Im dritten Quartal verdiente der Konzern mit 206 Millionen Euro zwar 23 Prozent weniger als ein Jahr zuvor - Grund für den Rückgang waren jedoch vor allem geringere Sondererlöse aus Finanzgeschäften. Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Ulrich Wallin weiterhin einen Überschuss von 800 Millionen Euro und will im kommenden Jahr noch höher hinaus: Für 2014 peilt der Vorstand trotz sinkender Anlagerenditen einen Nettogewinn von 850 Millionen Euro an, der damit fast an den Rekordgewinn aus dem Jahr 2012 heranreichen würde.

Der Spezialpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum (Pfeiffer Vacuum Technology) gibt sich nach dem dritten Quartal etwas pessimistischer mit Blick auf die Jahresziele. "Wir gehen davon aus, dass der Umsatz das untere Ziel der angepeilten Spanne von 420 bis 450 Millionen Euro erreichen wird", sagte Unternehmenschef Manfred Bender am Dienstag laut Mitteilung. Die EBIT-Marge werde weiterhin bei etwa 12 Prozent liegen. Für den Zeitraum Juli bis Ende September legte der Spezialpumpen-Hersteller ein gemischtes Ergebnis vor. Der Umsatz sank um knapp 11 Prozent auf 99,9 Millionen Euro und lag damit deutlich unter den Schätzungen der Experten. Der Rückgang beim Gewinn vor Zinsen und Steuern fiel dagegen mit knapp 13 Prozent auf 14,9 Millionen Euro weniger stark aus als von Analysten erwartet. Beim Auftragseingang wurden die Erwartungen leicht verfehlt. Unter dem Strich stand ein Minus von 13 Prozent auf 10 Millionen Euro.

Der Bezahlsender Sky Deutschland hat auf dem Weg aus den roten Zahlen einen weiteren großen Schritt gemacht. Im dritten Quartal konnte der Konzern erneut kräftig zulegen. Der Umsatz kletterte zwischen Juli und September um fast 20 Prozent auf knapp 393 Millionen Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrieb der Sender erneut schwarze Zahlen. Das operative Ergebnis sei um 57 Prozent auf 29,2 Millionen Euro gestiegen. Damit schnitt das im MDAX notierte Unternehmen etwas besser als von Experten erwartet ab. Die Zahl der Kunden sei um 76.000 auf 3,529 Millionen gestiegen. Unter dem Strich steht weiter ein Verlust von 14,2 Millionen Euro.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
TecDAX - Pkt.
MDAX - Pkt.
DAX - Pkt.

Buchtipp: Stock-Picking mit Nebenwerten

Jeder Anleger kennt die Werte aus den großen Indizes. Außerhalb von DAX, MDAX und TecDAX nimmt die Coverage jedoch drastisch ab. Schon im SDAX werden nicht alle Titel regel­mäßig analysiert und wenn, dann nur von wenigen Experten. In ihrem zeitlosen, nun unverändert neu aufgelegten Klassiker „Stock-Picking mit Nebenwerten“ zeigt die im September 2020 verstorbene Börsenexpertin Beate Sander, wie Anleger erfolgreich auf die Suche nach interessanten Nebenwerten gehen können. Die Small-Cap-Indizes einfach durch Zertifikate nachzubilden dürfte angesichts der vergangenen Kurssteiger­ungen nicht mehr lohnend sein. Die gezielte Auswahl aussichtsreicher und unterbewerteter Papiere wird aber lukrativ bleiben. Dafür liefert Beate Sander gewohnt eloquent und kompetent das nötige Rüstzeug.

Stock-Picking mit Nebenwerten

Autoren: Sander, Beate
Seitenanzahl: 304
Erscheinungstermin: 15.07.2021
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-785-8

Jetzt sichern Jetzt sichern