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02.12.2014 Florian Söllner

Gewinnwarnung SMA und der Absturz von Trina Solar, JinkoSolar und Co

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Die Gewinnmitnahmen bei China-Solar-Aktien setzen sich fort. Im US-Handel rutschte die Trina-Aktie weitere sieben Prozent und Renesola sogar 12 Prozent ins Minus. Eine große News, die den Mini-Crash ausgelöst hat, gibt es nicht. Zumindest aus marktpsychologischer Sicht schadet jedoch der Ölpreisverfall (wenngleich Wärme- und Stromerzeugung nicht direkt konkurrieren). Auch eine zeitweilig abnehmende Dynamik in Asien (siehe auch „Was zum Teufel ist da los?“) ist ein Grund. Das Energy Research Institute geht mittlerweile etwa davon aus, dass in China 2014 nur 10 GW nach 13 GW im Jahr 2013 installiert werden. Nun kommt ein weiteres Mosaiksteinchen hinzu: Der Wechselrichter-Hersteller SMA Solar hat – wieder einmal – eine Gewinnwarnung ausgesprochen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet SMA nun mit einem Umsatz zwischen 775 Millionen Euro und 790 Millionen Euro (vormals: 850 bis 950 Millionen Euro) und einem Verlust von bis zu 115 Millionen Euro ohne Rückstellungen für den geplanten Mitarbeiterabbau (zuvor: bis zu 45 Millionen Euro). Als Gründe nennt der Vorstand neben der Restrukturierung der chinesischen Tochtergesellschaft Zeversolar den „nochmals beschleunigten Nachfragerückgang des Distributionsgeschäfts in Europa sowie Projektverschiebungen in Großbritannien.“

Auch Solarmodulbauer könnten von einem schwächeren Geschäft in UK betroffen sein. Schließlich ist Großbritannien mit einem Zubau von 1,1 GW im ersten Halbjahr 2014 zum größten europäischen Markt aufgestiegen. Im Vergleich zum US-Markt oder dem Zubau in China hat Europa jedoch an Relevanz für die Geschäfte der China-Player eingebüsst.

SMA meiden!

Die SMA-Solar-Aktie sollte weiterhin gemieden werden. Charttechnisch wurde erneut ein Verkaufssignal geliefert. Zudem verliert der Weltmarktführer seit Jahren massiv Marktanteile, da in Asien der Durchbruch nicht gelingt. Auch drücken neuen Technologien – ein Beispiel sind Micro-Inverter von Enphase – auf die Marge. Auf lange Sicht bestehen Chancen, dass SMA Solar aufgrund seines Know-how und des Markennamens eine Solarfirma von Weltrang bleibt. Kurzfristig überwiegen jedoch die Risiken in der Aktie.


Auch die Trina-Aktie ist unter die 38-Tage-Linie gefallen. Die 90- und 200-Tage-Linien wurden bereits vor Wochen von oben nach unten durchbrochen. Auch ist Trina an der eingezeichneten 11-Dollar-Marke abgeprallt. Der Chart hat sich damit deutlich eingetrübt. Fundamental bestehen jedoch weiterhin Chancen. In der aktuellen Ausgabe 50 skizziert DER AKTIONÄR das gewaltige, noch vorhandene Potenzial von Solar-Neuinstallationen. Chinas Solar-Top 5, JA Solar, JinkoSolar, Trina Solar, Yingli Green und Renesola werden direkt verglichen.

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