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10.05.2021 Benjamin Heimlich

Waterdrop-IPO: Fehlstart trotz aberwitzigem Wachstum

Der Versicherungsmarkt in China boomt und die Corona-Pandemie hat diesen Trend nochmals verstärkt. In diesem Wachstumsfeld sticht ein Unternehmen heraus, das geradezu durch die Decke geht: Waterdrop. Der junge Online-Versicherungsmarktplatz konnte das Momentum bei seinem IPO am Freitag aber nicht nutzen.

Der Börsengang spülte dem chinesischen Insurtech (englisch: Insurance Technology = Versicherungstechnologie) 360 Millionen Dollar in die Kasse. Daraus ergibt sich ein Unternehmenswert von rund vier Milliarden Dollar.

Die Anleger konnte Waterdrop am Freitag jedoch nicht überzeugen: Am Ende des Handelstages stand ein Minus von mehr als 19 Prozent.

Dabei ist das Wachstum des erst 2016 gegründeten Start-ups atemberaubend. So schraubte das Unternehmen von 2019 auf 2020 seinen Umsatz von 219 Millionen Dollar auf 464 Millionen nach oben. Ein Plus von fast 112 Prozent.

Selbst im boomenden chinesischen Versicherungsmarkt sind derartige Zahlen eine Seltenheit. Laut den Analysten von GlobalData wird alleine das Segment der Krankenversicherungen in China 2022 ein Volumen von 137 Milliarden Dollar erreichen.

Bislang ist der Insurtech-Markt im Reich der Mitte kaum reguliert und genau darin liegt eine der größten Unwägbarkeiten für Waterdrop. Mitte April berichtete Reuters, dass Chinas oberste Finanzaufsichtsbehörde die Geschäftsrisiken von Waterdrop in Frage stellt und dem Unternehmen nahelegt hat, jetzt nicht an die Börse zu gehen.

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Derartige Berichte überschatten das beeindruckende Wachstum von Waterdrop. DER AKTIONÄR hatte bereits am 6. Mai auf die Risiken beim Unternehmen hingewiesen. Auch wenn das Klima für China-Aktien zuletzt eher schwierig war, ein Kauf ist Waterdrop auch zum aktuellen Preis vorerst nicht. Anleger, die am Boom des chinesischen Versicherungsmarktes teilhaben wollen, sollten sich die AKTIONÄR-Empfehlung Ping An Healthcare and Technology genauer ansehen.

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