Vor geraumer Zeit war es noch unvorstellbar, aber die Aktie der Commerzbank nimmt Kurs auf die Marke von 40,00 Euro. Angetrieben wird das Papier dabei seit letztem September von großer Übernahmefantasie. Kommt es jedoch nicht dazu, drohen empfindliche Rücksetzer.
Auch viele Aktionäre dürften nicht damit gerechnet haben, dass die Commerzbank-Aktie immer weiter Gas gibt und sich allein dieses Jahr mehr als verdoppelt hat. Es fehlt nicht mehr viel, und die Notierung hat sich seit letztem September gar verdreifacht. Hintergrund ist der Einstieg der italienischen UniCredit in diesem Monat und die Fantasie einer Komplettübernahme.
Allerdings ist nun die Frage, ob die Aktie nicht zu weit gelaufen ist. Neuigkeiten von der UniCredit zu einem Übernahmeangebot gibt es nicht. Deren CEO Andrea Orcel hat bisher einmal mehr bewiesen, dass er ein gewiefter Investmentbanker ist, der sich nicht in die Karten schauen lässt. Ob er demnächst die verbleibenden Derivatepositionen wandelt und ein öffentliches Übernahmeangebot abgibt, ist unklar.
Die Commerzbank-Aktie ist mittlerweile stattlich bewertet: Das KGV für 2025 beläuft sich auf 15 und liegt damit deutlich über der Peergroup mit 11. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,4 liegt über dem Mittelwert der Wettbewerber (1,2). Mittlerweile ist auch die Einstellung der Analystengemeinde eher neutral.
Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 31,56 Euro rund 16 Prozent unter dem aktuellen Kurs. Von 21 Experten raten derzeit acht zum Kauf, neun plädieren für Halten und vier würden nun verkaufen. Das höchste Kursziel hat Pierre-Yves Gauthier von AlphaValue ausgegeben – mit 40,90 Euro, allerdings lautet die Empfehlung „Reduce“.
Die Aktie ist mittlerweile heiß gelaufen, und ein Neueinstieg ist mit größeren Risiken behaftet. Verzögert sich die Übernahme oder scheitert sie gar, ist ein größerer Einbruch unvermeidlich. Aktuell lohnt es sich für investierte Anleger jedoch, mit Stopp bei 28,00 Euro an Bord zu bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
18.08.2025, 08:01