Europas Versicherungsgiganten stehen vor einem weiteren Zahlenreigen. Die Rückversicherer Hannover Rück und Munich Re haben bereits vorgelegt, Allianz und Generali folgen am Donnerstag und Freitag. Kurz zuvor sorgt ein Analystenkommentar für Aufsehen – es geht um möglicherweise unterschätzte Kreditrisiken.
In dieser Woche richtet sich der Blick der Anleger auf die großen europäischen Versicherer: Generali legt am Donnerstag, Allianz folgt am Freitag mit ihren Quartalszahlen. Beide Aktien stehen ebenso wie AXA auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Trotz makroökonomischer Unsicherheiten und vereinzelter Unternehmenspleiten bleibt die Branche laut den jüngsten Einschätzungen der Privatbank Berenberg solide aufgestellt.
Analyst Michael Huttner hat sich in einer aktuellen Branchenstudie mit den Folgen der Insolvenzen des US-Gebrauchtwagenhändlers Tricolor und des Autoteilezulieferers First Brands beschäftigt. Das Ergebnis: Für europäische Versicherer besteht keine nennenswerte Gefährdung. Keines der untersuchten Unternehmen – weder Allianz noch AXA oder Generali – habe die beiden US-Firmen als Risiko für das Kreditportfolio oder das eigentliche Versicherungsgeschäft identifiziert.
Huttner verweist auf die robusten Bilanzen und den hohen Liquiditätszufluss der Versicherer. Gerade die Solvabilität – also die Fähigkeit, langfristige Verpflichtungen zu erfüllen – bleibe ein zentraler Stabilitätsanker der Branche. Nach den kräftigen Kapitalmarktgewinnen der vergangenen Quartale verfügen die Gesellschaften über erhebliche finanzielle Puffer, um mögliche Ausfälle problemlos abzufedern.
Für die Allianz bekräftigte der Berenberg-Analyst seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 431 Euro. Auch die Aktie von AXA bleibt laut Huttner mit einem Kursziel von 47,80 Euro ein klarer Kauf. Bei Generali sieht der Analyst mit einem Kursziel von 36,10 Euro ebenfalls Aufwärtspotenzial.
Die Zahlen von Allianz und Generali könnten kurzfristig für Bewegung sorgen – fundamental bleibt das Umfeld jedoch intakt. Anleger, die neu einsteigen möchten, sollten die kommenden Tage abwarten. Für langfristig orientierte Investoren gilt dagegen: AXA, Allianz und Generali bleiben attraktive Basisinvestments. Wer bereits investiert ist, hält an den Aktien fest.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.
11.11.2025, 15:44