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02.10.2014 Thomas Bergmann

EZB-Sitzung am Donnerstag - Rettet Mario Draghi den DAX?

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DAX

Mit Spannung werden die Marktteilnehmer an diesem Donnerstag nach Frankfurt zum Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) schauen. Mario Draghi, Vorsitzender der obersten Geldwächter in der Eurozone, wird voraussichtlich Einblicke in seine Pläne geben, wie er eine Deflation in der Eurozone verhindern will.

Bei der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag (2. Oktober) wird es laut Volkswirten vor allem um die Einzelheiten der zuletzt beschlossenen Wertpapierkäufe gehen. Der Leitzins sollte unverändert bleiben, nachdem die Notenbank diesen Anfang September auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt hatte. Mit Blick auf die künftige Geldpolitik sollte vor allem die Frage möglicher breit angelegter Staatsanleihekäufe im Fokus stehen.

Was macht TLTRO?

Draghi sollte auf der Pressekonferenz im Anschluss an die geldpolitischen Entscheidungen auch den Verlauf des ersten gezielten Langfristtenders (TLTRO) kommentieren. Die Nachfrage war merklich hinter den Erwartungen des Marktes zurückgeblieben. Der nächste Tender wird für Dezember erwartet. Viele Beobachter rechnen dann mit einer höheren Nachfrage.

Die Sorgen der EZB wegen der niedrigen Inflationsrate und der schwachen Konjunkturentwicklung dürften anhalten. So ist die Inflationsrate im September auf 0,3 Prozent gesunken. Die Inflationserwartungen würden auf breiter Front fallen, schreibt Commerzbank-Analyst Michael Schubert. Die sogenannten marktbasierten Inflationserwartungen würden bei lediglich 1,0 Prozent liegen, während die EZB eine Rate von knapp zwei Prozent anstrebt. "Der Druck auf der Notenbank, noch mehr zu tun, bleibt also hoch", schreibt Schubert.

Druck auf Euro erwünscht

Am Donnerstag erwarten die meisten Beobachter noch keine neuen Maßnahmen, da viele bereits getroffene Entscheidungen noch gar nicht umgesetzt sind. "Draghi dürfte aber die Bereitschaft der EZB signalisieren, falls notwendig den Expansionsgrad der Geldpolitik noch weiter zu erhöhen, um so den Abwertungsdruck auf den Euro aufrecht zu erhalten", erwartet die Postbank.

Einige EZB-Vertreter wie der französische Notenbankchef Christian Noyer hatten den Euro-Verfall als erwünscht bezeichnet und forderten eine weitere Abwertung. Draghi bestreitet jedoch, dass die EZB ein Wechselkursziel verfolge. Allerdings erwarten die meisten Experten, dass die EZB früher oder später zu breit angelegten Staatsanleihekäufen (Quantitative Easing,QE) greifen wird. Vermutlich dürfte die EZB ab dem ersten Halbjahr 2015 beginnen Staatsanleihen auf breiter Front zu kaufen. Die Volkswirte der Royal Bank of Scotland können sich sogar vorstellen, dass die EZB damit noch im Dezember dieses Jahres beginnt.

Hoffen auf Draghi

Der DAX hat am Mittwoch nach enttäuschenden Konjunkturdaten weiter an Boden verloren und den Handel unter der wichtigen 9.400-Punkte-Marke beendet. Allerdings konnte eine weitere Auffanglinie, die bei 9.369 Zählern, verteidigt werden. Angesichts der Vorgaben aus den USA und aus Asien könnte aber auch diese Unterstützung gebrochen und damit eine neue Verkaufswelle ausgelöst werden. Ex bleibt zu hoffen, dass Draghi am Nachmittag die richtigen Worte findet, sonst dürfte ein schneller Fall in Richtung 9.170 Punkte folgen. DER AKTIONÄR hatte zum Kauf des Turbo-Optionsscheins mit der WKN DZP 26T geraten. Wer investiert ist, sollte den Stopp bei umgerechnet 9.150 Zählern platzieren.

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