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Porsche AG: Die Kursziele purzeln...

Porsche AG: Die Kursziele purzeln...
Foto: Porsche AG
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Vorzüge -%
Jochen Kauper 26.09.2025, 13:35 Jochen Kauper

Die Aktie der Porsche AG stand zu Wochenbeginn gehörig unter Druck. Nach einer erneuten Gewinnwarnung ging es mit dem Papier des Luxusauto-Herstellers bis auf 39,62 Euro nach unten. Viele Analysten reduzierten ihre Kursziele. Sollten Anleger antizyklisch zugreifen?

Porsche Taycan GTS fährt auf Landstraße
Quelle: Porsche AG
Porsche Taycan GTS

Der Sportwagenbauer Porsche AG sieht sich nach der umstrittenen Entscheidung, Verbrenner-Modelle länger im Programm zu behalten, weiter auf Kurs. "Für mich ist es keine Umkehr", sagte Produktionsvorstand Albrecht Reimold in Leipzig. Er sprach von Ergänzungen der Produktstrategie, die unterschiedliche Marktbedürfnisse abbilden sollen. Reimold stellte zugleich klar, dass Porsche an der Elektromobilität festhält. Die Elektro-Strategie werde weiterverfolgt. "Die Nachhaltigkeit wird uns nicht verlassen", sagte er.

Porsche Taycan und Macan in Ausstellung
Quelle: Porsche AG
Porsche Taycan und Macan

Zugleich kündigte Reimold Effizienzsteigerungen an. "Komplexität, die der Kunde nicht sieht, muss deutlich reduziert werden", sagte er. Kostenarbeit sei entscheidend - allerdings so, dass der Kunde davon nichts merke. Porsche hatte angekündigt, Verbrennermodelle länger im Programm zu halten als bislang geplant. Das bringt Sonderlasten von weiteren rund 1,8 Milliarden Euro, insgesamt summieren sich die Kosten für den Konzernumbau damit in diesem Jahr auf gut 3,1 Milliarden Euro. Vorstandschef Oliver Blume sprach von "massiven Umwälzungen im Umfeld der Automobilindustrie" und verwies auf neue Marktrealitäten und Kundenwünsche.

Porsche Macan Turbo steht bei Nacht in der City von Singapur
Quelle: Porsche AG

Die Belastungen drücken Porsche noch tiefer in die Krise: Absatzrückgänge im wichtigsten Automarkt China und in den USA sowie die Komplexität durch die US-Einfuhrzölle ließen den Konzernüberschuss im ersten Halbjahr um mehr als 70 Prozent auf 718 Millionen Euro sinken. Analysten sehen die Porsche AG zunehmend skeptisch. Eine realistischere Zielsetzung sei zwar grundsätzlich gut, kommentierte UBS-Analyst Patrick Hummel die neuesten Entwicklungen bei Porsche, allerdings geht Hummel von weiterer Kursschwäche aus, da die Papiere der Porsche AG immer noch deutlich höher als Mercedes und BMW und wie ein Luxuswarenkonzern bewertet seien.

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Quelle: Porsche

Bernstein Research hat das Kursziel für die Porsche AG im Anschluss an die jüngste Gewinnwarnung von 46 auf 39 Euro gesenkt. Die Anleger und auch VW seien spürbar frustriert über die Versuche der Zuffenhausener, ihre Probleme in Griff zu bekommen, so Analyst Stephen Reitman. Die DZ Bank hält sogar ein Abrutschen der Aktie bis auf 35 Euro für denkbar. So zumindest lautet das Kursziel von Analyst Michael Punzet. "Sowohl das Ausmaß der Prognoseanpassungen als auch der Umfang des zweiten Maßnahmenpakets innerhalb von rund 7 Monaten werten wir negativ", schrieb Punzet in seinem letzten Porsche-Update. "Auch wenn Porsche das angekündigte Maßnahmenpaket als finalen Schritt bezeichnet, bleibt abzuwarten, ob dieses den gewünschten Erfolg in dem aktuell volatilen Marktumfeld bringt", ergänzte der DZ Bank-Analyst.

Der Porsche Taycan Turbo GT trifft mit seinem Design den Nerv der Zeit
Quelle: Porsche AG
Porsche Taycan Turbo GT

"Porsche hat versäumt sich eine internationale Produktionsstruktur aufzubauen. Zudem ist Porsche ein teures Batterie-Abenteuer mit Cellforce eingegangen. In der Welt der Batterien sind Giganten wie CATL, Gotion, Samsung und andere unterwegs die mit Innovationen und Skalisierungsvorteilen unendlich stark sind. Porsche wollte mit einem Start-up zeigen, dass man Batterien besser kann und hat so viel Zeit und Geld verloren. Hinzu kommt, dass die Porsche Fahrzeuge in China – dem Markt für Elektroautos – zu teuer und damit nicht wettbewerbsfähig sind“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

"Kurzfristig kommt es daher nun auf die Supportlinie bei 39,72 Euro an. Nach oben hin scheint die Chance bei 43,56 Euro gedeckelt zu sein."

Martin Utschneider, RoboMarkets Deutschland

"Ein Blick auf die Charttechnik zeigt, dass die Aktie der Porsche AG weiterhin von auffälliger Trendschwäche zeugt. Sowohl klassische Trendfolger wie die 200-Tage-Linie als auch der sehr aussagekräftige „Supertrend“ entsprechen diesem insgesamt abwärts gerichtetem Bild. Kurzfristig kommt es daher nun auf die Supportlinie bei 39,72 Euro an. Nach oben hin scheint die Chance bei 43,56 Euro gedeckelt zu sein", sagt Martin Utschneider von RoboMarkets Deutschland.

Porsche AG (WKN: PAG911)

Mit der erneuten Gewinnwarnung hat das Management zunehmend an Vertrauen bei den Investoren verspielt. Es bleibt die Frage, ob mit dem jüngsten Schritt nun alles auf dem Tisch liegt. Entscheidend wird die weitere Entwicklung in China sein. Hält der Absatzrückgang an, wird Porsche weitere Probleme bekommen. Darüber hinaus wartet der Markt nach wie vor auf eine Entscheidung in puncto CEO-Posten. Wie lange wird Oliver Blume noch CEO sowohl bei der Porsche AG, als auch bei der Volkswagen AG bleiben? Ein klares Statement hierzu ist dringend notwendig. Die Aktie bleibt vorerst weiter im AKTIONÄR-Musterdepot.


Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG und Volkswagen Vz.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Aktien der Porsche AG befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

Enthält Material von dpa-AFX

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