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Zalando: Ist das wirklich der Genickbruch?

Zalando: Ist das wirklich der Genickbruch?
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 27.06.2017, 09:34 Andreas Deutsch

Viele Anleger scheinen Zalando schon aufzugeben. Die Aktie hat deutlich Federn lassen müssen. Der Grund: Amazon will im Modehandel Gas geben. Eigentlich war das abzusehen, dass es irgendwann so kommt. Was soll das Ganze also?

Amazon greift Zalando, Asos und Co mit dem neuen Dienst Amazon Prime Wardrobe frontal an. Die Kunden können sich die Ware nach Hause schicken lassen, dort ein paar Tage lang anprobieren und – wer will – zu Hause wieder abholen lassen. Amazon lockt mit Rabatten von 20 Prozent, bezahlen muss der Kunde erst später.

Viele Zalando-Aktionäre gerieten schon in Panik und befürchten offensichtlich, dass Amazon Zalando bald überflüssig macht. Doch hat Zalando wirklich keine Chance gegen Amazon?

Fakt ist: Amazon ist seit 2002 im Modeversandhandel aktiv. Ein durchschlagender Erfolg war dem Unternehmen bislang nicht vergönnt. Vielmehr gelang es innovativen Firmen wie Asos, Boohoo oder eben Zalando, starke Marken und eine breite Kundenbasis aufzubauen und deutlich zu wachsen.

Das Besondere bei Zalandos Kunden: 35 Prozent sind jünger als 29 Jahre, sie zählen also zu den Millennials. Eine Studie aus den USA hat ergeben, dass diese jungen Menschen markentreu sind, manchmal sogar markentreuer als ihre Eltern. 77 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bei ihrer Marke aber auf andere Kriterien achten würden als frühere Generationen: Corporate Responsibility, Umweltverantwortung und Nachhaltigkeit. Gut zu wissen für Zalando, dass nicht nur der Preis entscheidend ist.

Eine weitere Rolle spielt auch die Technik. Amazon punktet bei Amazon Prime Wardrobe mit dem Echo Look. Das ist ein Gerät, das auf Knopfdruck Bilder oder Videos macht und hilfreich bei der Anprobe ist. Freunden kann man ein Foto schicken und sie nach ihrer Meinung fragen, ob das neue Kleidungsstück passt.

Doch: Ein Hexenwerk ist Echo Look nicht. Es sollte den kreativen Köpfe bei Zalando durchaus gelingen, einen guten Konter zu landen.

Entscheidend ist die Frage: Lohnt sich das Rabattsystem für die Amerikaner? Oder geht der Schuss vielleicht nach hinten los? In E-Commerce-Blogs im Internet wird bereits über ausufernde Mode-Anprobe-Partys a la Tupperware geunkt – mit dem Unterschied, dass Amazon die meiste Ware später wieder abholen kann. Retouren sind teuer, und für Jeff Bezos geht es für Prime Wardrobe letzten Endes darum, Gewinn zu machen. Doch bis dahin könnten viele Jahre vergehen.

Bloß keine Panik!

Der Vorstoß von Amazon hat das Sentiment für die Zalando-Aktie belastet. Aus charttechnischer Sicht kommt es nun darauf an, dass die 200-Tage-Linie (aktuell bei 38,05 Euro) hält. Aus fundamentaler Sicht kann nur so viel gesagt werden: Amazon Prime Wardrobe ist nicht das Ende der Welt für Zalando und Co. Jetzt kommt es auf die jungen Wettbewerber an, weiter bei den Kunden zu punkten: durch noch mehr Service, mehr Innovationen (wie die Zalando Man Box) und ebenfalls durch Rabattaktionen. Dann hat Zalando auf jeden Fall eine Zukunft. Fazit: Investiert bleiben, Stopp bei 33,50 Euro setzen!

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