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05.03.2019 Martin Weiß

Was sich Analysten für die Google-Mutter Alphabet erträumen – und weshalb dasselbe auf Amazon zutrifft

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Alphabet

Am Dienstag haben Analysten ihr Kursziel für Alphabet bei 1.350 Dollar festgemacht und die Aktie zudem zum Kauf empfohlen. Derlei Ratings sollten Anleger nicht zu wichtig nehmen, jeden Tag gibt es unzählige davon. Doch an dieser Empfehlung ist etwas besonders. 

"Wir nehmen Alphabet mit einem Kursziel von 1.350 Dollar in unser Coverage auf", schrieb ein Needham-Analyst und begründete dies unter anderem mit einer Sum-of-the-parts-Kalkulation, also der Bewertung der Einzelteile und dem (gestiegenen) Wert von Youtube. 

So weit, so bekannt.

Im Verlauf der Analyse fängt Needham allerdings an, ein mögliches Zukunftsszenario zu beschreiben: "Würde Alphabet 10 Prozent seiner 2, 3 größten Konzerntöchter ausgliedern – gemeint sind YouTube, die Cloud-Sparte, etc. – würde das enorme verborgene Werte hervorbringen während Alphabet die Kontrolle behielte und weiter von 90 Prozent der Wertsteigerungen profitieren würde."

Wichtig sei es für Needham zudem zu erwähnen, dass eine Alles-bleibt-wie-es-ist-Option zu einer niedrigeren Bewertung führt. Dauerhaftes Rumsitzen könnte also ein Downgrade nach sich ziehen.

Der Teil mit dem Spin-off kommt Ihnen bekannt vor? Stimmt, denn zuletzt haben Analysten (und davor schon DER AKTIONÄR) bei Amazon ein ähnliches Potenzial erkannt. Würde der E-Commerce-Riese seine AWS-Cloud-Sparte abspalten, könnte er damit einen Multimilliarden-Dollar-Wert heben, der bislang in den Weiten des Unternehmens unterging. 

Nicht, dass das die Aktie bislang gebremst hätte, wie die Performance-Grafik beweist: Wer vor zehn Jahren eingestiegen ist, freute sich Ende des vergangenen Jahres über eine sensationelle Performance von 2.829 Prozent.

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Quelle: DER AKTIONÄR

Trotzdem erscheint ein Spin-off sinnvoll. Allein das Geschäft mit der Wolke wird von Jefferies-Analyst Brent Thill mit 350 Milliarden Dollar bewertet, was angesichts des starken Wachstums und der attraktiven Kundenbasis absolut in Ordnung geht. Für den E-Commerce-Brocken ruft Thill weitere 500 Milliarden Dollar auf. 

Und dann sind da noch: Alexa, Amazon Music, Amazon Video, Audible, und und und.

Bei Alphabet sieht es ähnlich aus: Sicher, Google steuert den Löwenanteil zum Umsatz und Gewinn bei, doch auch hier gibt es Schätze zu heben. Da ist Youtube, die KI Google Home, Waymo (Autos), und und und. 

DER AKTIONÄR meint: Die Schwergewichte der Techszene sind in eine Größenordnung vorgestoßen, die einen Spin-off einzelner Geschäftsteile sinnvoll erscheinen lässt. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich große Investorengruppen dieses Themas annehmen werden – oder die Aufsichtsbehörden, denen die zunehmende Marktmacht von Alphabet, Amazon und Co schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge ist. So oder so dürften für die Aktionäre weitere goldene Jahre bevorstehen. 

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