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VW: Einigung in den USA gleich Befreiungsschlag für die Aktie?!

VW: Einigung in den USA gleich Befreiungsschlag für die Aktie?!
Foto: Börsenmedien AG
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Jochen Kauper 21.12.2016 Jochen Kauper

Rund 15 Monate nach Bekanntwerden des Abgasskandals hat Volkswagen einen Kompromiss mit den US-Behörden für die betroffenen Dieselwagen mit größeren Motoren gefunden. VW habe zugestimmt, Rückkäufe für rund 20 000 der insgesamt gut 80 000 3,0-Liter-Fahrzeuge mit illegaler Abgastechnik anzubieten, sagte der zuständige Richter Charles Breyer bei einer Anhörung am Dienstag in San Francisco. Bei den restlichen Autos solle der Konzern zunächst die Chance zu einer Rückrufaktion erhalten. Sollte die Umrüstung scheitern, müssten diese Wagen ebenfalls zurückgekauft werden.

Drohen weitere Zahlungen?

Die Einigung betrifft größere Dieselwagen aus dem VW-Konzern - es geht um teure Modelle wie Porsche Cayenne und VW Touareg, vor allem aber um viele Audi -Luxusmodelle. Rückkäufe sollen für ältere Fahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2012 angeboten werden. Bei den neueren Modellen hofft VW, die verbotene Abgas-Software beseitigen zu können, was viel Geld sparen würde. Generell sieht der Vergleich vor, dass mindestens 85 Prozent der Autos in einen gesetzeskonformen Zustand versetzt werden oder von der Straße verschwinden - sonst drohen weitere Zahlungen. Kosten unbekannt

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Zusätzlich zu den Rückkäufen und Reparaturen muss der Konzern 225 Millionen Dollar in einen Umweltfonds einzahlen und mit 25 Millionen Dollar die Nutzung emissionsfreier Autos unterstützen.
Auch mit den Anwälten der betroffenen Kunden wurde laut Breyer eine Einigung in wesentlichen Aspekten erzielt. Der Richter sprach von "substanziellen Entschädigungszahlungen" für die Dieselbesitzer. Einzelheiten sollten bei einer weiteren Anhörung am Donnerstag bekanntgegeben werden. Was der neue Vergleich VW also kostet, ist noch nicht bekannt. Bislang haben die Wolfsburger für die Bewältigung der Lasten aus der Dieselkrise 18,2 Milliarden Euro zurückgelegt.
VW hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests manipuliert zu haben. Bei kleineren Dieselwagen mit 2,0-Liter-Motoren hatte der Konzern sich mit US-Klägern bereits auf einen bis zu 16,5 Milliarden Dollar teuren Vergleich verständigt.

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Aktie steigt weiter

Die VW-Aktie hat sich bereits in den letzten Tagen deutlich erholt, wobei das Papier nicht ganz so stark zulegen konnte wie BMW oder Daimler. Mit dem überwinden der horizontalen Widerstandslinie bei 128 Euro hat die VW-Aktie zudem ein neues Kaufsignal signalisiert. Wird auch das Hoch aus dem Monat Mai 2016 bei 138 Euro aus dem Markt genommen, wäre der Weg sogar bis knapp 150 Euro frei.

Einzig und allein fehlt bei VW die Innovationskraft. Im Vergleich zu Volkswagen drücken BMW und Daimler was die Themen Elektromobilität und autonomes Fahren betrifft ordentlich aufs Gas. VW hinkt hier Meilenweit hinterher. Als größter Autobauer Europas  kann und muss man hier mehr erwarten können. Wo bleiben die Innovationen, die Ideen von VW? Einzig und alleine Johann Jungwirth als Digitalisierungschef von VW wird es nicht richten können…

 (Mit Material von dpa-AFX).

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