Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten haben die Zinshoffnungen an den Märkten befeuert. Schwacher Stellenaufbau und steigende Arbeitslosigkeit nähren die Erwartung, dass die Fed schon bald handeln muss. Für zinssensible Aktien wie Vonovia eröffnen sich damit neue Chancen.
Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten für August haben die Zinsfantasie an den Finanzmärkten zum Wochenschluss kräftig befeuert. Die US-Wirtschaft schuf erneut weniger neue Stellen als erwartet, gleichzeitig kletterte die Arbeitslosenquote. Der Stellenaufbau kommt nahezu zum Erliegen – vor allem der Abbau im öffentlichen Sektor verschärft das Bild zusätzlich.
Damit gilt es als nahezu sicher, dass die US-Notenbank am 17. September die Leitzinsen senken wird. Angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks dürfte der Schritt jedoch auf 0,25 Prozentpunkte begrenzt bleiben. Ein größerer Zinsschnitt ist nach Einschätzung von Experten kaum realistisch. Dennoch: Die Märkte werten das Signal als Wendepunkt – die Hoffnung auf sinkende Finanzierungskosten beflügelt insbesondere zinssensitive Branchen.
Hiervon profitieren nicht nur konjunktursensible Titel wie Stahlwerte oder Rohstoffunternehmen, sondern vor allem Immobiliengesellschaften wie Vonovia. Deren Geschäftsmodell ist stark von den Zinskosten abhängig.
Günstigere Refinanzierungsbedingungen verbessern die Margen und machen neue Investitionen wieder attraktiver. Gleichzeitig steigen mit sinkenden Kapitalmarktzinsen die relativen Vorteile von Wohnimmobilien als Anlageklasse, da sichere Anleihen weniger Rendite abwerfen.
Vonovia-Anleger honorieren die verbesserte Aussicht auf Zinssenkungen mit einem Plus von gut zwei Prozent im nachmittäglichen Freitagshandel. Charttechnisch kann die Aktie dieses Plus gut gebrauchen. Zuletzt hatte sich das Chartbild massiv eingetrübt.
Schlechte Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt erweisen sich für Vonovia zum Wochenschluss als gute Nachrichten. Mit Blick auf die anstehende Fed-Sitzung könnte die Aktie weiter profitieren – zumal die Erwartung sinkender Zinsen in Europa zuletzt ebenfalls Rückenwind gegeben hat. Angesichts der nach wie vor düsteren Chartbilds sollten Neueinsteiger trotzdem noch ein bisschen abwarten. Wer bereits dabei ist, behält den Stopp bei 24,00 Euro im Auge.
05.09.2025, 15:26