Die Spannungen zwischen dem Weißen Haus und der US-Notenbank Federal Reserve erreichen einen neuen Höhepunkt. Medienberichten zufolge wirft eine US-Regierungsbehörde Fed-Chef Jerome Powell Missmanagement vor – nicht etwa wegen seiner Zinsentscheidungen, sondern wegen der teuren Renovierung der traditionsreichen Fed-Zentrale in Washington D.C.
Das Hauptquartier der Federal Reserve, das imposante Marriner S. Eccles Building, wird seit einigen Jahren umfassend renoviert. Die ursprünglich veranschlagten Kosten scheinen nach aktuellen Schätzungen viel zu niedrig kalkuliert worden zu sein. Russell Vought, Direktor des Office of Management and Budget, warf Fed-Chef Jerome Powell am Donnerstag daher „grobe Misswirtschaft“ vor und bezichtigte ihn, den Kongress über eine kostspielige Renovierung des Fed-Hauptquartiers getäuscht zu haben. Voughts Angriff markiert eine neue Front in Präsident Donald Trumps verbalem Krieg gegen Powell, der sich trotz wiederholter Aufforderungen weigert, die Zinssätze zu senken.
Voughts Vorwürfe, die er in einem Post auf X veröffentlichte, richten sich gegen die milliardenschwere Renovierung des Fed-Gebäudes, deren Kosten auf 2,5 Milliarden US-Dollar gestiegen sind – 700 Millionen über dem ursprünglichen Budget. Mit 1.923 US-Dollar pro Quadratfuß seien die Kosten doppelt so hoch wie bei der Renovierung eines gewöhnlichen historischen Bundesgebäudes.
Nächster Seitenhieb gegen Powell
Für Powell kommt der Vorwurf zur Unzeit. Trumps Frustration über Powell ist kein Geheimnis. Der Präsident hat sogar eine Entlassung Powells in Erwägung gezogen und kürzlich öffentlich über einen möglichen Nachfolger spekuliert, obwohl Powells Amtszeit erst im Frühjahr endet. Voughts Angriff wirft die Frage auf, ob Trump einen Vorwand sucht, um Powell „aus wichtigem Grund“ zu entfernen. Kürzlich urteilte der Obersten Gerichtshof der USA jedoch, dass Fed-Vorstandsmitglieder einen besonderen Kündigungsschutz genießen.
Der Streit zwischen Powell und Trump geht in die nächste Runde. Unterdessen legt der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken leicht zu. Damit entwickeln sich die Kurse genau in Richtung des Szenarios, das in Ausgabe 28/25 vorgestellt wurde. Im E-Paper, das Sie hier erwerben können, erfahren Sie auf Seite 60, wie Sie jetzt optimal vom Rebound des US-Dollars profitieren können.
10.07.2025, 20:57