Kurz vor der mit Hochspannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve sorgt ein unerwarteter Inflationsrückgang für Aufsehen an den Märkten. Die Erzeugerpreise in den USA sind im August überraschend gesunken und liefern den Währungshütern um Jerome Powell damit die perfekte Vorlage für eine baldige Lockerung der Geldpolitik.
Wie das US-Arbeitsministerium bekannt gab, fiel der Erzeugerpreisindex (PPI), der die Kosten für eine breite Palette von Waren und Dienstleistungen auf Großhandelsebene misst, im August um 0,1 Prozent. Eine kalte Dusche für Analysten. Diese hatten mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet, insbesondere nach dem deutlichen Plus im Vormonat.
Auch bei der Kernrate, die die oft stark schwankenden Preise für Nahrungsmittel und Energie ausklammert, zeigte sich ein ähnliches Bild. Statt des erwarteten Anstiegs von 0,3 Prozent stand hier ebenfalls ein überraschendes Minus von 0,1 Prozent zu Buche. Dieser Rückgang des Inflationsdrucks auf breiter Front nimmt den Zinsfalken in den Reihen der Fed den Wind aus den Segeln.
Die Futures an den Aktienmärkten legten nach der Veröffentlichung leicht zu, während die Renditen für Staatsanleihen etwas ins Minus rutschten.
Tür für Zinssenkung sperrangelweit offen
Die Veröffentlichung der Daten erfolgt nur eine Woche, bevor die Fed ihre Entscheidung über den Leitzins verkündet. An den Terminmärkten wird die Wahrscheinlichkeit für die erste Zinssenkung seit Dezember 2024 bereits mit 100 Prozent eingepreist. Die heutigen Preisdaten dürften die letzte Gewissheit geben, dass die Notenbanker liefern werden.
10.09.2025, 14:42