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Unterschätzter Gewinner: Heimische KI-Perle vor Turnaround

Unterschätzter Gewinner: Heimische KI-Perle vor Turnaround
Foto: ChriHo/shutterstock-KI
Michael Schröder 26.10.2025, 09:19 Michael Schröder

Bereits seit 2018 setzt dieses Unternehmen auf das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) und bietet Softwarelösungen zur Digitalisierung und Automatisierung von Serviceprozessen, mit denen Unternehmen ihre Servicequalität steigern und ihre Servicekosten effizient managen können. Damit sind die Hessen in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen und haben sich eine führende Marktstellung in Europa erarbeitet. Der letzte Prozentpunkt Gewinnmarge spielte in der Aufbauphase nicht die Hauptrolle – doch die Zahlen belegen: nach den Investitionen in die Zukunft hat nun die Erntephase begonnen.

Die Rede ist von Serviceware. Das Unternehmen ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 dynamisch und profitabel gewachsen, treibt die Transformation seines Geschäftsmodells von einem Lizenz- zu einem SaaS-Modell weiter voran und hat seine Plattformstrategie konsequent umgesetzt. 

Hintergrund: Serviceware bietet Softwarelösungen zur Digitalisierung und Automatisierung von Serviceprozessen (Enterprise Service Management – kurz: ESM), mit denen Unternehmen aus verschiedensten Branchen, darunter einige DAX-Konzerne, ihren Kundenservice digitalisieren, sämtliche Prozesse zentral steuern und dadurch Qualität und Effizienz deutlich verbessern. Die dazu entwickelte Plattform besteht aus mehreren Modulen und deckt die gesamten Dienstleistungsprozesse eines Unternehmens ab – mit entsprechendem Cross-Selling-Potenzial.

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Top-Wachstumstreiber ist die Künstliche Intelligenz (KI), die bereits durchgängig in der Serviceware Plattform zum Einsatz kommt – vor allem in Form der „AI Process Engine“, einer neuartigen Prozessmodellierungssoftware, die die Erstellung von Prozessen und Workflows innerhalb weniger Minuten ermöglicht. Soll heißen: Mit der „AI Process Engine“ können Serviceprozesse in einem hohen Maße automatisiert werden – perspektivisch also auf ein ganz neues Niveau gehoben werden. Das Unternehmen konnte mit seiner hohen KI-Expertise in den vergangenen Monaten daher auch zahlreiche weitere Unternehmen von seiner Plattform überzeugen und als Neukunden gewinnen sowie Projekte bei Kunden realisieren.

Die Stärkung des Vertriebs in Richtung Großunternehmen und die Internationalisierung des Geschäfts (auch in die USA) sind zusätzliche Impulsgeber. Dabei hat die Gesellschaft auch einen konsequenten Wandel vollzogen: weg von Einmal-Lizenzverkäufen, hin zu einem abobasierten SaaS-Modell mit Fokus auf wiederkehrende Umsätze. 

Der Auftragsbestand nach neun Monaten, der sich im Wesentlichen aus den Restwerten bestehender SaaS-Verträge zusammensetzt und bilanziell in den Vertragsverbindlichkeiten erfasst wird, erhöhte sich um 26,4 Prozent auf 101,9 Millionen Euro. Der deutliche Anstieg zeigt, dass die Umstellung des Geschäftsmodells funktioniert und sich in steigenden Umsätzen widerspiegelt.

„Serviceware agiert aus einer Position der Stärke heraus und ist heute besser denn je aufgestellt, um seinen profitablen Wachstumskurs weiter fortzusetzen“, so Vorstand Dirk K. Martin bei der Vorlage der 9-Monatszahlen. In den ersten neun Monaten stieg der Gesamtumsatz um 12,5 Prozent auf 85,7 Millionen Euro. Das EBITDA legte um 29,6 Prozent auf 3,6 Millionen Euro zu, das EBIT drehte von minus 0,02 Millionen Euro auf plus 0,7 Millionen Euro. 

„Wir sind mit unserer Entwicklung in den ersten neun Monaten sehr zufrieden. Serviceware hat abermals neue Rekordwerte erreicht und wächst profitabel. Auf dieser sehr guten Entwicklung bauen wir auf“, so der CEO. Die Jahresprognose wurde daher mit einem Umsatzwachstum von fünf bis 15 Prozent bei gleichzeitig verbesserten operativen Ergebniskennzahlen bestätigt.

Serviceware (WKN: A2G8X3)

Am Ende dürfte daraus für 2025 noch eine überschaubare Marge resultieren. Für das kommende Jahr rechnen Analysten bei stabilem Umsatzwachstum mit einem überproportionalen Anstieg des operativen Gewinns. Die Marge könnte auf über drei Prozent steigen. Perspektivisch steht bei rund 150 Millionen Euro Umsatz eine EBIT-Marge von zehn Prozent im Raum. Abgerundet wird das Paket durch eine solide Bilanz mit einem Finanzmittelbestand von 31,6 Millionen Euro – bei einem Börsenwert von 182 Millionen Euro.

Der Serviceware-Vorstand hat seine Hausaufgaben gemacht. Die Gesellschaft ist über die Jahre in dem Markt für digitale Softwareprozesse in Unternehmen zu einem relevanten Player aufgestiegen. Bei nachhaltig steigenden Umsätzen dürfte die Profitabilität in den kommenden Quartalen durch Skaleneffekte, Cross-Selling und die starke Marktstellung spürbar steigen. Dabei sollte dann auch unter dem Strich der Turnaround gelingen. Eine Entwicklung, die vermutlich auch an Private-Equity-Gesellschaften nicht unbemerkt vorbeigegangen sein dürfte. Mit den Zahlen im Gepäck dürfte die Aktie ihre Konsolidierung beenden, den Aufwärtstrend wieder aufnehmen und die Hochs aus dem Sommer erneut ins Visier nehmen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot auf dieses Szenario, die Position notiert bereits rund 30% im Plus - Tendenz steigend!

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Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Serviceware befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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