DER AKTIONÄR – Unsere App
10.10.2025, 14:32
Der Werbevermarkter Ströer hat offenbar erneut das Interesse potenzieller Käufer an seiner Außenwerbesparte geweckt. Eine Investorengruppe um den US-Finanzinvestor I Squared plane ein Gebot für das Kerngeschäft der Kölner Werbespezialisten, heißt es in Finanzkreisen. Die Aktie – ein Wert aus dem Real-Depot – reagierte in einer ersten Reaktion mit einem deutlichen Kurssprung.
Bei einem möglichen Zustandekommen des Deals könnte das Geschäft laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, der sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen beruft, mit 3,5 Milliarden Euro oder mehr bewertet werden. Zum Vergleich: Vor dem jüngsten Kursanstieg lag die Börsenbewertung des Gesamtkonzerns bei rund 2,3 Milliarden Euro. Eine bindende Offerte könne bereits in der kommenden Woche vorgelegt werden, heißt es weiter.
Bereits im Januar hatte es Berichte über indikative Angebote von Private-Equity-Investoren für das Out-of-Home-Werbegeschäft gegeben, das mit seinen klassischen Anzeigeflächen (Classic OOH) und digitalen Bildschirmen (Digital OOH) in Bahnhöfen und Einkaufszentren zu den Kernaktivitäten des Konzerns zählt. Daneben bündelt Ströer das Geschäft mit Internetwerbung und Callcentern in der separaten Sparte Digital & Dialog Media. „Offerten deutlich über der Marktkapitalisierung sind ein starkes Indiz für eine Unterbewertung von Ströer“, schrieb Analyst Simon Keller von der Privatbank Hauck & Aufhäuser damals in einem Kommentar. Die ergebnisoffenen Gespräche mit potenziellen Investoren, die vom Unternehmen bestätigt wurden, führten seinerzeit allerdings zu keinem Abschluss.
Konjunktursorgen, geopolitische Risiken und die Verunsicherung durch den US-Zollstreit haben den Werbespezialisten im laufenden Jahr deutlich belastet. Der Vorstand reagierte auf die anhaltende Zurückhaltung der Kunden mit einer Senkung der Jahresprognosen. Die temporäre operative Schwäche dürfte mittlerweile jedoch weitgehend eingepreist sein. Die Aktie arbeitet daher an einem Comeback. Auch wenn die Papiere einen Großteil der Gewinne, die unmittelbar nach der Bloomberg-Meldung erzielt wurden, wieder abgegeben haben, können investierte Anleger mit Weitblick auf eine Fortsetzung der Gegenbewegung setzen – mit oder ohne Verkauf des Kerngeschäfts. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot daher auf ein nachhaltiges Comeback der Aktie.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Ströer befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Sofortkauf