DER AKTIONÄR – Unsere App
30.12.2025, 12:55
Das größte Kreuzfahrt-Unternehmen der Welt überrascht mit starken Geschäftszahlen. Die Carnival Corporation übertraf im vierten Quartal des Geschäftsjahres mit ihrem Gewinn die Erwartungen. Erstmals seit sechs Jahren zahlt der TUI-Konkurrent wieder eine Dividende. Die Carnival-Aktie markiert das höchste Niveau seit dem Corona-Crash.
Der britisch-amerikanische Konzern Carnival Corporation, der mit Marken wie AIDA, Costa Cruises, Princess Cruises und Holland America Line über 90 Schiffe betreibt und unter den Kreuzfahrern vor Royal Caribbean weltweit führend ist, hat ein phänomenales Jahr hinter sich. Zum vierten Quartal des bis 30.November laufenden Geschäftsjahres meldete Carnival kurz vor Weihnachten ein bereinigtes EBITDA von 1,447 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Konsensschätzungen von 1,367 Milliarden Dollar um sechs Prozent.
Der bereinigte Gewinn pro Aktie erreichte 0,34 Dollar, was 36 Prozent über der Konsensprognose von 0,25 Dollar lag. Das Unternehmen selbst hatte zuvor Werte von 1,34 Milliarden Dollar bzw. 0,23 Dollar pro Aktie in Aussicht gestellt. Der Umsatz kletterte um 6,6 Prozent auf 6,33 Milliarden Dollar, verfehlte die Q4-Prognose jedoch knapp um 40 Millionen Dollar.
In den vergangenen zwölf Monaten erwirtschaftete Carnival ein EBITDA von 7,24 Milliarden Dollar und einen verwässerten Gewinn pro Aktie von 2,02 US-Dollar. Die Rückkehr in die Gewinnzone wurde damit bestätigt. Der Jahresumsatz von Carnival erreichte 26,62 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 6,4 Prozent entspricht. Die Gewinne erlauben es Carnival, ab Februar wieder eine vierteljährliche Dividende in Höhe von 0,15 Dollar pro Aktie auszuschütten.
TUI ebenfalls mit guten Zahlen
Zum Vergleich: Touristik-Konzern TUI meldete für das Gesamtjahr 2025 einen Umsatz von 24,2 Milliarden Euro, das bereinigte EBIT erreichte bei konstanten Wechselkursen ein Rekordniveau von 1,46 Milliarden Euro (DER AKTIONÄR berichtete). Etwa vier Prozent des Konzernumsatzes, aber gut ein Drittel des Gewinns entfallen auf die Kreuzfahrt-Sparte TUI Cruises. Der Konzern nimmt ebenfalls wieder eine bescheidene Dividenden-Ausschüttung auf.
Auch für das kommende Jahr sind die im MDAX gelisteten Hannoveraner zuversichtlich. Der Umsatz soll zwischen zwei und vier Prozent wachsen, das bereinigte EBIT um sieben bis zehn Prozent. Die TUI-Aktie kletterte vor Weihnachten nach den guten Carnival-Zahlen vorübergehend bis auf 9,44 Euro und markierte damit den höchsten Stand seit März 2023. Von den Höhen aus 2019/20 ist der Wert noch weit entfernt.
Carnival-Gewinn soll um zwölf Prozent wachsen
Die Geschäftsaussichten von Carnival sind besser. Der Kreuzfahrt-Konzern stellt für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 ein bereinigtes EBITDA von 1,24 Milliarden Dollar und einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,17 US-Dollar in Aussicht, was jeweils etwas unter den Konsensschätzungen von 1,29 Milliarden Dollar bzw. 0,19 Dollar liegt.
Für 2026 erwartet Carnival ein Plus beim bereinigten Nettogewinn von rund zwölf Prozent bei weniger als einem Prozent Kapazitätswachstum. Hintergrund: Zwei Drittel der Kapazität für 2026 sind zu höheren Preisen bereits gebucht. Und auch für 2027 verzeichnet das Unternehmen schon ein Rekord-Buchungsvolumen.
Die Carnival-Aktie kletterte am 24. Dezember in New York kurzzeitig bis auf 32,89 Dollar – das höchste Niveau seit dem Corona-Crash im März 2020.
Charttechnisch läuft die Carnival-Aktie bereits seit 2023 in einem Aufwärtstrend. Wird demnächst das Zwischenhoch von Juni 2021 bei 31,50 Dollar nachhaltig überwunden, dürfte die Zone um 38 Dollar in Angriff genommen werden. DER AKTIONÄR hat Carnival im Juli bei 24,67 Euro zum Kauf empfohlen und ein Kursziel von 36 Euro für ausgegeben. Zum Jahresende steht die Aktie heute bei etwa 26,17 Euro.
Beide Touristik-Aktien, Carnival und TUI, haben gute mittelfristige Aussichten. DER AKTIONÄR sieht jedoch deutlich mehr Potenzial bei Carnival und rät engagierten Anlegern, die Aktie weiterhin zu halten, auch Nachkäufe können lohnen. TUI ist derzeit keine laufende Empfehlung.
Zum Abschluss ein Wort in eigener Sache: Dieser Artikel ist mein letzter für den AKTIONÄR. Ich verlasse die Börsenmedien AG und gehe in den Ruhestand.
Ich bin jedoch nicht aus der Welt. Vielleicht sieht man sich ja auf dem AKTIONÄRSTAG in Kulmbach, auf einem Börsentag oder auf der Invest in Stuttgart...
Ich wünsche allen Lesern weiterhin viel Erfolg mit den meist sehr guten Empfehlungen aus der Redaktion von Deutschlands führendem Börsenmagazin, DER AKTIONÄR.
Kommen Sie gut ins neue Jahr! Und bleiben Sie gesund!
Ihr Martin Mrowka
DER AKTIONÄR DAILY Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie DER AKTIONÄR DAILY – den täglichen Newsletter von Deutschlands führendem Börsenmagazin. Kostenlos.
Sofortkauf