Gute Nachricht für das Elektroauto. Die deutsche Kaufprämie soll von 4.000 auf 6.000 Euro je Auto angehoben werden. Das dürfte einen großen Wachstumsschub auslösen: Zu den bisher 140.000 Förder-Anträgen könnten durch das neue, bis 2025 offene Budget weitere 700.000 Elektrofahrzeuge gefördert werden. Grandiose Aussichten für Elektroautobauer wie Tesla, VW, BMW, Hyundai oder Daimler. Doch kurzfristig gibt es ein Problem.
Europas größte Autozeitschrift Auto Bild rät seinen Lesern: „Sie sollten jetzt kein E-Auto kaufen.“ Denn natürlich wollen alle auf die neue, höhere Förderung warten. Auf Anfrage sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums zwar, der Beschluss solle "so schnell wie möglich" umgesetzt werden. Doch wer unmittelbar plant, sich ein E-Auto zu holen, der solle warten, so das Magazin.
Die Gesetzesänderung haben wohl einige schon vorab geahnt. Bis Ende Oktober wurde 9.781 Anträge auf Förderung eines Tesla-Autos gestellt – davon nur noch 668 im Oktober. Bedenklich auch die neuen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA). Im Oktober wurden lediglich 293 Teslas zugelassen. Dank des Model 3 immer noch ein starker Anstieg im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum, doch nur noch ein Fünftel des Niveaus des Vormonats September. Auch in den Niederlanden wurden im Oktober nur 322 neue Teslas registriert – der bisherige Jahrestiefstand.
Siehe auch neues AKTIONÄR-TV zu Tesla und der SpaceX-Alternative OHB:
Gerücht: Deal mit Batterie-Giganten CATL
Kurzfristig drohen die Europa-Absatzzahlen für Tesla ernüchternd auszufallen. Wachstumsimpulse könnte dann die tatsächliche Einführung der neuen, um 50 Prozent erhöhten deutschen Kaufprämie mit sich bringen. Zunächst war angenommen worden, das Model 3 schrammt an der 40.000-Euro-Förderschwelle vorbei – da jedoch die Listenpreise (Netto) entscheidend sind, dürfte es Elon Musk gelingen, die vollen 6.000 Euro Kaufprämie für das Model 3 zu sichern.
Große Hoffnung setzt Elon Musk vor allem auf den chinesischen Absatzmarkt. Die Batteriebelieferung dafür scheint nun gesichert. Bloomberg zitiert am 6. November „mit der Sache betraute Personen“, wonach mit dem Batteriegiganten CATL eine vorläufige Einigung erzielt werden konnte. Im ersten Schritt für Lieferungen für Teslas „Made in China“ aber künftig sei auch eine Ausweitung auf andere Märkte denkbar.
Insgesamt will Tesla 2019 mehr als 360.000 Autos ausliefern – das ursprüngliche Ziel eines Absatzes von einer Million Autos im Jahr 2020 ist jedoch noch ein weites Stück entfernt. Wichtig für weiteres Wachstum ist ein Erfolg des neuen Model Y.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.