Die Tesla-Aktie hat am Donnerstag 14 Prozent eingebüßt. Grund dafür war die Eskalation im Machtkampf zwischen Tesla-Boss Elon Musk und US-Präsident Donald Trump (DER AKTIONÄR berichtete). Zwar will Musk die Wogen glätten. Doch die zweistelligen Verluste könnten erst der Anfang sein. Denn für Tesla steht viel auf dem Spiel.
Im Streit zwischen Trump und Musk geht es um die „One Big Beautiful Bill“ des US-Präsidenten. Bei dem Gesetzespaket handelt es sich um ein umfassendes Steuer- und Ausgabenpaket, dass unter anderem massive Industriesubventionen sowie Investitionen in die Verteidigung und Infrastruktur vorsieht.
Auf seinem eigenen sozialen Medium X schoss Musk am Donnerstag gegen Trump und sein Gesetzespaket. Unter anderem bezeichnete er das Trump-Vorhaben als eine „ekelerregende Abscheulichkeit“, die mit „massiven, unerhörten Subventionen“ gefüllt sei. Außerdem behauptete er, dass Trump im Jeffrey-Epstein-Fall verwickelt sei und daher die Dokumente zurückhalte und forderte die Amtsenthebung des US-Präsidenten.
Trump konterte auf seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social. Unter anderem teilte der US-Präsident mit: „Ich habe ihm das EV-Mandat gestrichen – er ist durchgedreht!“ Zudem drohte Trump öffentlich, Tesla und SpaceX sämtliche Regierungsaufträge zu entziehen.
Für Tesla könnte es jedoch noch weitaus schlimmer kommen. Sollte Musk es sich Trump verscherzt haben, würde der Tesla-Chef einen wichtigen Unterstützer für seine Ambitionen im Bereich Robotaxi verlieren. AKTIONÄR-Leser wissen: Die ambitionierte Bewertung Teslas (2025er-KGV: 148) sowie die aktuelle Kursfantasie fußen zum Großteil auf der Einführung des Robotaxis und humanoider Roboter. Sollte Trump den Robotaxi-Plänen einen Strich durch die Rechnung machen, hätte dies fatale Folgen für Tesla.
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Musk rudert zurück
Kein Wunder also, dass Musk nur wenige Stunden nach der Eskalation zurückrudert. Auf X schrieb Musk, dass er anders als zuvor angekündigt, die Raumkapsel Dragon seines Raumfahrtunternehmens SpaceX vorerst nicht außer Dienst stellen wolle. Damit reagierte der Tesla-Chef auf den Vorschlag eines Nutzer, der zuvor „Es ist wirklich schade, dieses Hin und Her. Ihr seid beide besser als das. Kühlen Sie sich ein paar Tage ab und treten Sie einen Schritt zurück“ gepostet hatte.
Good advice.
— Elon Musk (@elonmusk) June 6, 2025
Ok, we won’t decommission Dragon.
Trump sagte gegenüber dem US-Magazin Politico auf die Frage wie er die Fehde mit Musk sieht „It's okay“. Heute wollen Trump und Musk laut Aussage des US-Präsidenten ein Telefongespräch führen.
Nachdem die Tesla-Aktie im Zuge des gestrigen Abverkaufs ausgestoppt wurde, drängt sich ein Neueinstieg vorerst nicht auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Verhältnis zwischen Trump und Musk nach der jüngsten Eskalation entwickelt. Vorbörslich zeichnet sich eine Erholung bei der Tesla-Aktie ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
06.06.2025, 09:15