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06.06.2018 DER AKTIONÄR

Tesla-HV: Die höllischsten Monate des Elon Musk

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Die Hauptversammlung am vergangenen Dienstag war für Tesla-Chef Elon Musk sicher kein angenehmer Termin. Aktionärsvertreter stellten den Antrag, ihn von seiner Doppelposition als Aufsichtsratsmitglied und Vorstand zu entbinden. Im Video der Hauptversammlung ist zu sehen, wie Musk nach der Abstimmung und Bestätigung in beiden Ämtern sichtlich nervös die vergangenen Monate als „die qualvollsten und höllischsten, die er je erlebt habe“ bezeichnet.

Denn seit Jahresbeginn sind die Anteilsscheine des Autobauers um sieben Prozent gefallen, was nicht zuletzt an den Produktionsproblemen im Zusammenhang mit dem Model 3 und einer verkorksten Telefonkonferenz des Elektropioniers liegt. Musk gesteht ein, bei der Produktion des Model 3 viele Fehler gemacht zu haben.

Gleichzeitig zeigt er sich aber optimistisch, das neue Produktionsziel von 5.000 Fahrzeugen pro Woche mit Hilfe einer dritten Fertigungslinie bis Juni 2018 erreichen zu können. Diese Einschätzung bewerteten die Anleger offenbar positiv, denn nach der Hauptversammlung legte die Tesla-Aktie außerbörslich um 2,24 Prozent zu. Noch vor gut einem Jahr gab Musk dagegen bekannt, dass 10.000 Autos pro Woche bis Februar 2018 produziert werden sollen. Aktuell laufen laut Schätzungen 3.500 Model 3 pro Woche vom Band.

Dass viele wartende Tesla-Fans allmählich die Geduld verlieren, deckte die US-Analyse-Plattform Second Measure einen Tag vor der Hauptversammlung auf. Nach deren Daten wurden 23 Prozent der Vorbestellung des Model 3 storniert. Anhand von anonymisierten Kreditkartenabrechnungen konnten die Analysten nachvollziehen, wie häufig die für ein Model 3 nötige Anzahlung in Höhe von 1.000 US-Dollar seit dem 31. März 2016 an Tesla ging oder eben zurück gebucht wurde.

Stornierungen erstmals höher als Vorbestellungen

Laut Second Measure hätten bis April 2018 nur acht Prozent der Kunden auf der Warteliste einen Tesla Model 3 konfiguriert, was mit einer weiteren Zahlung von 2.500 US-Dollar und dem Wegfall der Möglichkeit zur Rückerstattung einhergeht. Dem stünden die oben erwähnten 23 Prozent an Stornierungen gegenüber. Nach Angaben des manager-magazins widersprach dieser Aussage allerdings ein Tesla-Sprecher, welcher betonte, dass die Daten nicht mit internen Zahlen übereinstimmten.

Da die Anzahlungen der Kunden für Tesla ein zinsloses Darlehen darstellen und Tesla bekanntlich einen hohen Finanzierungsbedarf hat, könnten die Stornierungen der Kunden einen weiteren Belastungsfaktor für die Aktie darstellen. Auf der Hauptversammlung dementierte Musk immerhin die Spekulationen um weitere Kapitalerhöhungen in diesem Jahr. Tesla-Aktionäre können also, vorausgesetzt sie vertrauen Elon Musk, erst einmal aufatmen. Für den AKTIONÄR ist bei einem Kurs von 291 US-Dollar allerdings zu viel Fantasie eingepreist. Anleger sollten an der Seitenlinie abwarten.

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