Tesla-Fans beim AKTIONÄR gibt es seit dem Start der Aktie. Aber wäre die Redaktion schon 2011 auf das Elektroauto umgestiegen, wären manche Konferenzen in Frankfurt oder Abgabetermine mangels Reichweite nie erreicht worden. Doch allmählich füllt sich auch in Kulmbach der Firmenparkplatz mit ersten Elektroautos – die Ladestation ist verlegt. Die Frage ist jetzt nicht mehr, ob, sondern wie das Elektroauto die Welt erobert. Wird Tesla mit Vollgas an den alten Herstellern vorbeiziehen – oder schalten BMW und Co jetzt einen Gang höher und drängen Tesla von der Überholspur?
Strategie
Alfred Maydorn:"Tesla setzt ausschließlich auf Elektromobilität und ist damit im Gegensatz zur Konkurrenz keinen Widerständen im Unternehmen ausgesetzt. Die Gigafactory ist der Schlüssel für den langfristigen Erfolg, weil sie die Kosten für Elektroautos mehr als nur vergleichbar machen wird."
Florian Söllner: "Solarworld wollte alles aus einer Hand anbieten – und war anfangs der Star unter den Solar-Aktien. Rohstoffe (und Batteriepreise) unterliegen aber technologischen Änderungen und hohen Preisschwankungen. Die Abhängigkeit von der Gigafactory kann zum Boomerang werden."
Glaubwürdigkeit
Pro: „Elon Musk hat sicherlich schon viele Versprechen nicht eingehalten, aber seine Ur-Strategie wie geplant umgesetzt. Zunächst der Elektro-Roadster, mit dem dann die Limousinen Model S und X finanziert werden. Und mit deren Erlösen dann der Einstieg in die Mittelklasse (Model 3).“
Contra: „Elon Musk ist ein Spieler und pokert hoch. Bisher mit Erfolg: Auch dank des frechen Optimismus konnten Milliarden an Anlegergeldern eingesammelt werden. Doch mit zunehmender Größe und Komplexität nehmen Pannen und Verschiebungen zu – die Glaubwürdigkeit leidet.“
Lesen Sie in der AKTIONÄR-Ausgabe 37/2016 das komplette Tesla-Duell zwischen Alfred Maydorn und Florian Söllner, einen Kennzahlenvergleich zu BMW sowie die Exklusiv-Interviews mit dem Tesla-Deutschland-Chef Jochen Rudat und Hedgefondsmanager Mark Spiegel.