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20.02.2019 Florian Söllner

Tesla: 100.000-Auto-Missverständnis: Elon Musk twittert: 400.000! Und BMW und Daimler?

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Tesla

Elon Musk sorgt auf Twitter wieder einmal für Irritationen. Zunächst hatte er geschrieben, dass man 2019 "rund 500.000" Autos bauen will - was Medien wie Bloomberg begeistert aufgegriffen hatten. Doch einige Stunden später die Richtigstellung des Tesla-Chefs: "Ich meinte eine annualiserte Produktionsrate Ende 2019, die wahrscheinlich bei 500.000 Autos oder 10.000 pro Woche liegen wird. Das Auslieferungziel für 2019 liegt weiterhin bei rund 400.000." Dies wäre dennoch ein bemerkenswertes Wachstum von über 60 Prozent gegenüber dem Niveau von 2018.

Tesla made 0 cars in 2011, but will make around 500k in 2019

Folgende Grafik zeigt, dass der Absatz von Tesla (obwohl die Firmenbewertung bereits das Niveau der großen Autohersteller erreicht) dennoch noch hinter den Auslieferungen von BMW, Daimler und Co zurückliegt. Doch Tesla verkauft bisher hochpreisige und innovative Elektroautos, während klassische Hersteller 2018 erst 1,4 Prozent ihrer Flotte elektrifiziert haben. Bis 2025 dürften jedoch die Premiumhersteller bis zu 30 Prozent ihrer Autos ebenfalls mit Batterieantrieb anbieten.

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Gewinnwachstum bei den alten Autoherstellern? Fehlanzeige! Zwar liegen die KGVs bei GM, Daimler oder BMW zwischen 6 und 7 - doch in den nächsten drei Jahren erwarten Analysten quasi keine Verbesserung. Frischen Wind in die Branche bringt Tesla - der Umsatz soll sich laut Schätzungen in vier Jahren noch einmal mehr als verdoppeln. Zudem sollen ab 2019 auch erste Gewinne auf Jahressicht erzielt werden. Anleger lieben diese Dynamik - doch sie hat ihren Preis. "Tesla ist teuer", so die einhellige Meinung. Wie teuer und was geschehen muss, um in diese Bewertung hineinzuwachsen zeigen folgende Grafiken.

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Tesla-Umsatz in Mrd Euro

Folgend die Umsatz-Konsens-Schätzung von Bloomberg. Die Mehrheit rechnet mit klarem und schnellen Wachstum in den nächsten Jahren. Nur Contrarian-Analyst Gordon Johnson sieht schon zwischen Q4 auf das Q1 2019 kein Wachstum beim Autoabsatz mehr - er ist aber die Ausnahme.

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KGV 2020 im Peergroup-Vergleich

Größter Kritikpunkt von Value-Investoren wie David Einhorn: Das KGV ist zu hoch. Tatsächlich zeigt der Peergroup-Vergleich, dass selbst im nächsten Jahr das KGV von Tesla 4 bis 5 mal über dem Sektor-Schnitt liegt. Die Begründung: Es wird absehbar niedriger. Gelingt das geplante Gewinnwachstum, könnte es bis 2022 auf immerhin 14 fallen. Noch kein Schnäppchen aber ein dann vertretbares Niveau. Wichtig dabei: Für solches Gewinnwachstum müssen nicht nur das Model 3 sondern auch neue, künftige Autos beim Kunden einschlagen.

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KUV 2020 im Peergroup-Vergleich 

Auch beim KUV ist Tesla aktuell "teuer" im Vergleich zur Peergroup. Es liegt 5 mal so hoch. Bis 2022 wird sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Tesla zwar in etwa halbieren. Aber Tesla hat klar einen Bewertungsaufschlag, da sie als Wachstumsaktie gilt. Das kann gerechtfertigt sein, wenn Tesla weiterhin die Herzen der Kunden gewinnt und den Elektroautomarkt in Zukunft trotz wachsender Rivalen dominiert. Klar ist aber auch: Eine Abweichung von den Wachstumsplänen von Musk und den Analysten würde eine solche Bewertung nicht verzeihen - Tesla muss weiter wachsen.

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Kurz nach dem Europa-Start des Model 3 droht Gegenwind für Tesla. Als Rache für  Einfuhrzölle von Donald Trump auf Autos aus Europa, könnte die EU Zölle auf Elektroautos  von Tesla verhängen. „Die Elektroautos von Tesla stehen auf der Liste der EU-Gegenmaßnahmen“, hat die WirtschaftsWoche aus EU-Kreisen erfahren. Die Liste soll Importe aus den USA im Wert von 20 Milliarden Euro umfassen.

Warten auf Kaufsignal

Dennoch ist klar: Das Model 3 sorgt für Furore und Interesse. Auch die Redaktion des AKTIONÄR wird eines testen. Die Aktie ist teuer – doch mit einer Vervielfachung des Absatzes auf 2,3 Millionen Autos könnte man in die Bewertung hineinwachsen. Trader warten auf den wichtigen Bruch des Widerstandes im Bereich von 320 bis 325 Dollar.

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.

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