Übernahmespekulationen katapultierten den Kurs der Ströer-Aktie zum Jahresstart auf ein neues Hoch von knapp über 56 Euro. Seitdem ging es für die Papiere des Spezialisten für Außenwerbung jedoch nahezu durchgehend abwärts. Begleitet wurde die Talfahrt von schwachen Zahlen und einer gesenkten Jahresprognose. Doch nun könnte die Talsohle durchschritten sein.
Als Werbevermarkter wurde Ströer durch die Konjunktursorgen und insbesondere durch den US-Zollstreit spürbar ausgebremst. Ende August musste Vorstand Udo Müller sogar die Jahresprognose senken. Umsatz und bereinigtes EBITDA dürften im laufenden Jahr nicht mehr wachsen, sondern auf dem Niveau von 2024 verharren.
Im kommenden Jahr könnte nach einer Phase stagnierender Erlöse und Ergebnisse eine Rückkehr auf den Wachstumspfad gelingen. Mit einem 2026er-KGV von rund 11 wäre die Aktie vor diesem Hintergrund durchaus attraktiv bewertet.
Zu diesem Schluss kommen zum Wochenstart auch die Analysten von Warburg Research. Analyst Jörg Philipp Frey rechnet ab dem kommenden Jahr mit einer wieder anziehenden Wachstumsdynamik beim Werbekonzern. Zwar senkte er seine operative Ergebnisschätzung und das Kursziel für die Aktie leicht von 73 auf 70 Euro, bestätigte jedoch die Kaufempfehlung für den aus seiner Sicht günstig bewerteten Titel. Auch bei Berenberg zeigen sich die Analysten mit einem fairen Wert von 69 Euro zuversichtlich. Kurzfristig sei zwar kein klarer Kurstreiber zu erkennen, mittel- bis langfristig bleibe man für das Außenwerbegeschäft des Konzerns jedoch positiv gestimmt, so die Einschätzung.
Setzt sich am Markt die Ansicht durch, dass die operative Schwäche bei Ströer inzwischen eingepreist ist und das Unternehmen wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren kann, dürfte sich die Aktie nachhaltig von ihren Tiefstständen lösen. Im Real-Depot wird auf genau dieses Szenario gesetzt.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Ströer befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
15.12.2025, 12:12