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26.06.2019 Lars Friedrich

Steinhoff: Jetzt schlägt der Konzern zurück

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Steinhoff

870 Millionen Südafrikanische Rand (53,6 Millionen Euro) verlangt Steinhoff von seinem Ex-CEO Markus Jooste zurück. Aus einer entsprechenden Klage zitiert die südafrikanische Financial Mail. Auch gegen eine weitere ehemalige Führungskraft geht der durch einen Bilanzskandal schwer erschütterte Möbelkonzern demnach vor.

Umgerechnet 16,75 Millionen Euro fordert Steinhoff von seinem ehemaligen Finanzchef Ben la Grange, heißt es in dem Artikel.

Bei Jooste soll es um sein Basisgehalt und Boni von 2009 bis 2015 gehen. Bei la Grange um Zahlungen, die er zwischen 2015 bis Anfang 2018 erhalten hatte. Dazu kommen Zinsen und Rechtskosten.

Steinhoff wirft seinen Ex-Angestellten vor, sich bereichert zu haben.

Auch Wirtschaftsprüfer verdächtig

Jooste gilt als Hauptverdächtiger in dem Bilanzskandal, der Steinhoff an den Rand der Pleite getrieben hat. Er selbst hatte im vergangenen Jahr gegenüber dem südafrikanischen Parlament erklärt, sich keiner Unregelmäßigkeiten bewusst gewesen zu sein, als er Steinhoff am 5. Dezember 2017 verlassen hatte. Joste schob die Verantwortung in Richtung Deloitte, die zu den vier größten Wirtschaftsprüfern der Welt zählen.

Steinhoff hat bereits seit längerem auch eine Klage gegen Deloitte laufen, die in Südafrika derzeit in einen zweiten, sehr ähnlichen Skandal verwickelt sind.

Ex-Steinhoff-CFO la Grange schiebt die Schuld für den Skandal wiederum auf Jooste und moniert zudem, dass Deloitte und Steinhoff die Arbeit teilweise an kleinere Prüfer ausgelagert hätten.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Ein langer Weg

DER AKTIONÄR meint: In der angespannten Situation, in der sich Steinhoff befindet, könnte dem Konzern auch helfen, wenn er nur einen Teil der Summe zurückerhalten würde. Wichtiger dürfte Steinhoff aber sein, ein Zeichen zu setzen. Laut Financial Mail war es in Südafrika bislang üblich, Streitigkeiten mit Führungskräften hinter verschlossenen Türen zu klären. Die Klage dürfte daher vor allem als weiteres Signal für den Willen zur Aufklärung zu verstehen sein. Bis Steinhoff den Bilanzskandal hinter sich lassen kann, ist es aber noch ein langer Weg. Unter anderem laufen gegen das Unternehmen diverse Klagen geschädigter Anleger. Es gilt weiter: Finger weg von der Aktie.

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