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07.06.2018 Matthias J. Kapfer

Steinhoff: Gläubiger gewähren Schonfrist – Zweite Chance?

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Steinhoff

Der angeschlagene Möbelkonzern bekommt Rückendeckung von wichtigen Kreditgebern. Die Aktie steht zeitweise mit einem Plus von 25 Prozent an der Spitze des SDAX.

Ja es gibt sie – gute Nachrichten aus dem Hause Steinhoff. Wie der weltweit zweitgrößte Möbelhändler mitteilte, würden wichtige Gläubiger den Restrukturierungsplan im angeschlagenen Konzern unterstützen. Im Detail würden die Kreditgeber den Prozess mit verschiedenen Maßnahmen bis zum 30. Juni begleiten. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, denn es ist unklar, inwieweit die Gläubiger Steinhoff unterstützen werden und was nach Ablauf des 30. Juni passieren wird.

Der Konzern ist drauf und dran sich neu aufzustellen und Schulden abzubauen – ein schwieriges Unterfangen bei einem Schuldenberg von mehreren Milliarden Euro. Mit dem Verkauf der Einrichtungsmärkte POCO an den Konkurrenten XXXLutz und der Veräußerung eines sechs prozentigen Anteils der südafrikanischen Tochtergesellschaft STAR verschaffte sich der Möbelkonzern bereits etwas Luft zum Atmen.

Dennoch ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, denn die Krise erwischt nun auch die Tochtergesellschaft Kika/Leiner. Der österreichische Möbelhändler geriet aufgrund des Absprungs eines Kreditversicherers in Bedrängnis. Dementsprechend sind mögliche Forderungsausfälle für Lieferanten nicht mehr gedeckt.

Die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PWC) haben unterdessen die Unregelmäßigkeiten in der von Deloitte durchgeführten Prüfung bestätigt. Steinhoff rechnet in Folge dessen mit zusätzlichen Wertminderungen. Noch bis Ende des Jahres wollen die PWC-Prüfer die Untersuchung über die Unregelmäßigkeiten abgeschlossen haben. Dann soll auch ein entsprechender Bericht sowie die testierte Bilanz zum Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht werden.

Die in den vergangenen Monaten im Zuge eines Bilanzskandals zum "Pennystock" verkommene Aktie stieg am Donnerstag, in ersten Reaktionen auf die gewährte Schonfrist der Kreditgeber, um zeitweise 25 Prozent - ein Tropfen auf dem heißen Stein, verglichen mit dem 98 Prozentigen Abschlag nach dem Bekanntwerden des Bilanzskandals. Zuletzt erreichten die Steinhoff-Papiere sogar ein neues Allzeittief bei 0,07 Euro.
Trotz der versöhnlichen Töne der Gläubiger bleibt es weiterhin unklar, ob der Möbelkonzern die Folgen des Bilanzskandals wegstecken kann. Für Anleger gilt: Finger weg!

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