Der britische Energieriese Shell hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet. Wegen der niedrigeren Öl- und Gaspreise sank der bereinigte Gewinn – Shells definierte Kennzahl für den Nettogewinn – um 32 Prozent auf 4,3 Milliarden US-Dollar. Damit wurde aber der Analystenkonsens von 3,74 Milliarden Dollar klar übertroffen.
Der operative Cashflow lag im Quartal bei 11,9 Milliarden Dollar – nach 13,5 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Zusammengenommen mit Dividendenzahlungen in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar beliefen sich die Ausschüttungen an die Aktionäre auf 46 Prozent des operativen Cashflows. Damit bewegt sich Shell im angepeilten Korridor von 40 bis 50 Prozent.
Finanzchefin Sinead Gorman erklärte im Zuge der Bekanntgabe der Zahlen: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben angesichts geopolitischer Spannungen und makroökonomischer Unsicherheiten weiterhin anspruchsvoll.“ Die Folgen seien sowohl bei Handelsströmen als auch bei Preisen und Margen spürbar gewesen. Trotzdem habe Shell solide Ergebnisse erzielt.
Im Rahmen seines Effizienzprogramms konnte der Konzern seit 2023 bislang Einsparungen von 3,9 Milliarden Dollar verbuchen. Insgesamt sollen bis Ende des Jahres 2028 zwischen 5,0 und 7,0 Milliarden Dollar eingespart werden. Investoren zeigten sich neben den überraschend guten Zahlen auch darüber erfreut, dass das laufende Aktienrückkaufprogramm in den kommenden drei Monaten mit einem Volumen von 3,5 Milliarden Dollar fortgeführt werden soll – bereits das 15. Quartal in Folge mit Rückkäufen von mindestens 3,0 Milliarden Dollar.
Die Shell-Aktie legt im heutigen Handel zu. Dadurch hellt sich das Chartbild weiter auf. Die Aktie ist damit weiterhin sehr attraktiv, denn das Unternehmen ist stark und breit aufgestellt, hat eine solide Bilanz, hohe Reserven und eine gute Kostenstruktur. Zudem ist die Bewertung günstig und die Dividendenrendite mit vier Prozent nach wie vor stattlich. Der Stoppkurs sollte bei 24,00 Euro belassen werden.
31.07.2025, 10:24