Die weltweiten Smartphone-Verkäufe erfuhren im vierten Quartal 2017 erstmals einen Dämpfer. Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner schrumpften die Verkaufszahlen um 5,6 Prozent auf 408 Millionen Stück. Auch Apple verlor fünf Prozent. Sollten sich Anleger Gedanken machen?
„Zwei entscheidende Faktoren führten zu der Kontraktion im vierten Quartal“, sagte Anshul Gupta, Research Director von Gartner. „Erstens tauschen immer weniger Menschen ihr Feature Phone gegen ein Smartphone ein. Zweitens entscheiden sich Smartphone-Besitzer eher für qualitativ hochwertige Produkte und behalten diese länger. Zwar bleibt die Nachfrage nach 4G und einer besseren Kamera hoch, doch abgesehen davon bietet ein Upgrade nur geringe Verbesserungen.“
Dieser negative Trend lässt auch Zweifel am lange propagierten Superzyklus von Apple aufkommen. Laut Garnter verkaufte der Smartphone-Hersteller nur 73,2 Millionen Telefone im vierten Quartal – ein Rückgang von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schlecht für die Apple-Aktie? DER AKTIONÄR meint: abwarten!
Sicherlich lassen sich die Zahlen nicht beschönigen, genauso wenig wie der allgemeine Markttrend. Die Gartner-Zahlen des Vorjahres lassen sich aber nicht optimal vergleichen, denn Apple hat sich verändert. Der Konzern hat in diesem Zyklus mit dem iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X gleich drei Smartphones veröffentlicht. Die Verkäufe von iPhone 8 und 8 Plus wurden jedoch durch das später erscheinende iPhone X ausgebremst, potentielle Käufer warteten auf das neue Flaggschiff. Hinzukamen Produktionsengpässe bei einigen Komponenten und lange Lieferzeiten – erst Anfang Dezember konnte Apple diese Probleme beheben.
Es gilt: Erst wenn sich im ersten Quartal 2018 die Verkaufszahlen der neuen Produktreihe nicht verbessern, ist der Superzyklus tatsächlich vorbei. Aufgrund der Medienberichte über schwächelnde Verkäufe, sollten sich Anleger nicht von der Apple-Aktie trennen. Denn die Papiere von Apple bleiben aufgrund der niedrigen Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 für 2018 attraktiv bewertet. Daneben dürften die repatriierten Milliarden-Cashreserven und das schnell wachsende Service-Segment zusätzliche Impulse liefern. DER AKTIONÄR bleibt bullish: Kursziel 170,00 Euro.