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18.12.2020 Martin Mrowka

Schlussglocke: US-Indizes können Rekordhoch nicht halten – Intel und FedEx schwach, Tesla nicht zu bremsen, starke Nike-Zahlen

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DowJones

Zum großen Verfallstag an den Terminbörsen gab es zum Handelsstart neue Rekorde bei Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100. Doch die US-Indizes konnten die frühen Gewinne nicht ausbauen und sind schließlich mit moderaten Verlusten ins Wochenende gegangen. Nach Handelsschluss beeindruckt Dow-Wert Nike mit besser als erwarteten Quartalszahlen.

Der Dow Jones Industrial stieg im frühen Handel zwar auf ein Rekordhoch bei 30.343 Punkten, rutschte aber rasch ab und drehte ins Minus. Letztlich sank der US-Leitindex um 0,4 Prozent auf 30.179 Zähler. Daraus resultiert für die abgelaufene Woche ein magerer Gewinn von rund 0,4 Prozent.

Auch der marktbreite S&P 500 erklomm am Freitag zunächst ein Rekordhoch, legte aber ebenfalls den Rückwärtsgang ein und schloss mit einem Minus von 0,35 Prozent bei 3.709 Punkten. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es zunächst ebenfalls auf einen Höchststand und danach abwärts. Der technologielastige Index endete 0,1 Prozent niedriger bei 12.738 Punkten.

Hauptthemen am Markt sind unverändert die Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union sowie das politische Gezerre um ein neues Corona-Hilfspaket in den USA. In beiden Bereichen scheint es zuletzt einige Fortschritte gegeben zu haben, ein Durchbruch konnte jedoch noch nicht gemeldet werden.

Frische US-Konjunkturdaten zeigten kaum Einfluss auf die Kurse. So haben die USA ihr chronisches Defizit bei der Leistungsbilanz im dritten Quartal während der Corona-Krise ausgeweitet. Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich im November etwas stärker als erwartet verbessert. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren stieg um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat.

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Intel wegen Microsoft unter Druck

Intel-Papiere sackten um 6,3 Prozent ab. Nach Apple will laut Insidern auch der Software-Riese Microsoft unabhängiger vom Chip-Riesen Intel werden. Der größte Software-Konzern der Welt nutze Technologie des Chip-Designers Arm für die Arbeit an einem Prozessor für Server in Datenzentren, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitagabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.

Zudem arbeite Microsoft an einem anderen Chip, der in einigen seiner "Surface"-Tablets verbaut werden könnte. Das sei aber weniger wahrscheinlich als ein Server-Prozessor, hieß es weiter. Die Papiere von Microsoft machten einen Teil ihrer Verlust wett und gingen mit einem Tages-Minus von 0,4 Prozent ins Wochenende.

Bereits der iPhone- und Computer Konzern Apple ersetzt seit neuestem in seinen Macs Intel-Chips durch eigene Prozessoren. Auch andere Unternehmen arbeiten an der Verringerung der Abhängigkeit von dem Chip-Urgestein. So forscht auch Amazon an eigenen Chips. Die Aktien des Handels-Konzern gaben um 1,1 Prozent nach.

Starke FedEx-Zahlen helfen Aktie nicht

Auf Unternehmensseite standen die Fedex-Papiere im Fokus. Der florierende Paketversand in der Corona-Krise hat dem Logistikkonzern ein unerwartet starkes Quartal beschert. Allerdings machten die Anleger erst einmal Kasse - die Papiere sackten im S&P-100-Index um 5,7 Prozent ab. Allerdings hat sich der Kurs der Aktie seit Anfang Juli auch mehr als verdoppelt.

Die Aktien des Impfstoff-Herstellers Moderna büßten 2,6 Prozent ein. Am Vortag hatten sie noch von Erwartungen profitiert, dass ein Beratungskreis der US-Arzneimittelbehörde FDA grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns geben würde. Diese Erwartungen bestätigten sich nach Börsenschluss. Die Abstimmung galt als wichtiges Signal für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs durch die FDA.

Tesla-Papiere gewannen am letzten Handelstag vor der Aufnahme in den marktbreiten S&P 500 satte sechs Prozent auf das neue Rekordhoch bei 695 Dollar. Allein seit dem 16. November ist der Tesla-Kurs um rund zwei Drittel gestiegen. An dem Tag hatte der Indexbetreiber angekündigt, dass das Unternehmen in den US-Leitindex aufrückt.

Starke Nike-Zahlen nach Börsenschluss

Nach der Schlussglocke legte Nike neue Quartalszahlen vor. Der weltgrößte Sportartikelhersteller profitiert in der Corona-Pandemie weiter von boomenden Verkäufen im Internet. Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende November legte der Nettogewinn im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zu, wie der Adidas-Rivale mitteilte. Die Erlöse kletterten angetrieben von einem 84-prozentigen Plus im Online-Geschäft um insgesamt neun Prozent auf 11,2 Milliarden Dollar.

Damit übertraf Nike die Erwartungen am Markt deutlich, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit einem Kurssprung um mehr als vier Prozent. Im Jahresverlauf hat der Kurs bereits um mehr als ein Drittel zugelegt.

Banken als krisenfest eingestuft

Ebenfalls nach Börsenschluss gab die Fed ihre Ergebnisse des zweiten Banken-Stresstests bekannt. Die US-Notenbank hat demnach die größten Geldhäuser im Land als krisenfest eingestuft und bestimmte Auflagen zur Schonung der Kapitalausstattung gelockert. Aktienrückkäufe sind im ersten Quartal wieder erlaubt. Allerdings gilt dies nur unter der Auflage, dass den Ausschüttungen entsprechende Gewinne gegenüberstehen. Für Dividenden gelten weiterhin recht strenge Bedingungen - Erhöhungen über das Niveau vom zweiten Quartal dieses Jahres hinaus bleiben tabu.  (Mit Material von dpa-AFX)

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