Nach einem zunächst positiven Handelsstart haben Anleger bei Sartorius rasch auf die Verkäuferseite gewechselt. Der kurzzeitige Optimismus im Zuge der Bestätigung der Jahresprognose hielt nur kurz an. Danach rutschte das Papier deutlich ab. Mit einem Minus von fast sieben Prozent ist die Aktie von Sartorius am Vormittag der mit Abstand schwächste Werte im DAX.
Im Tagestief erreichte die Aktie den niedrigsten Stand seit April, bevor sie sich leicht erholte. Zwar hoben einzelne Analysten wie Charles Weston von RBC die gute Entwicklung der Gewinnmargen im zweiten Quartal hervor, dennoch gab es auch kritische Stimmen. Richard Vosser von JPMorgan zeigte sich bereits im Vorfeld skeptisch hinsichtlich der weiteren Kursentwicklung. Trotz solider Zahlen rechnet er nicht mit höheren Markterwartungen. Grund dafür seien schwächere Auftragseingänge im B2B-Segment Bioprocess Solutions im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten. Diese Entwicklung nährt Zweifel an einer nachhaltigen Erholung des Geschäfts.
Matthew Weston, Analyst bei der Schweizer Großbank UBS, gab zu bedenken, dass der bestätigte Ausblick am Markt als moderate Enttäuschung aufgenommen werden könnte.
Für das Gesamtjahr hat Sartorius seinen Ausblick bestätigt. Das Unternehmen rechnet mit einem organischen Umsatzwachstum von etwa sechs Prozent. Für den Ertrag erwartet das Unternehmen eine operative Ebitda-Marge auf Konzernebene von rund 29 bis 30 Prozent.
Die Aktie von Sartorius ist heute unter die insbesondere psychologisch wichtige 200-Euro-Marke gerutscht. Nun rückt das Jahrestief bei 166,05 Euro wieder näher. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie.
Im ersten Halbjahr steigerte Sartorius den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wechselkursbereinigt um sechs Prozent auf 1,77 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um zwölf Prozent auf 527 Millionen Euro. Die entsprechende operative Marge verbesserte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 29,8 Prozent.
22.07.2025, 10:46