Die Aktie von RWE kann zum Wochenstart zulegen. Nach längerer Suche ist es dem Energiekonzern gelungen, einen Investor für seine Beteiligung am Übertragungsnetzbetreiber Amprion zu finden. Eigentlich wollte RWE den 25,1-Prozent-Anteil komplett abgeben, da der Netzausbau enorme Investitionen erfordert. Ein Verkauf scheiterte jedoch. Stattdessen wurde nun ein Co-Investor gewonnen.
RWE gründet mit dem Vermögensverwalter Apollo Global Management ein neues Gemeinschaftsunternehmen, in das die Essener ihren Anteil einbringen. RWE behält die operative Kontrolle.
Apollo zahlt 3,2 Milliarden Euro im Voraus an RWE. Das Geld ist für den Ausbau der Amprion-Netze vorgesehen, dessen Umsetzung enorme Mittel bindet. Der Abschluss der Transaktion wird Ende 2025 erwartet. Amprion betreibt als einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland die großen Stromtrassen. Den übrigen Anteil an Amplion hält die Gesellschaft M31, an der unter anderem Versicherer und Pensionskassen wie Swiss Life und Talanx beteiligt sind.
Analysten bewerten die Lösung positiv. RWE erhält Kapital, um das Investitionsprogramm von Amprion über die kommenden zehn Jahre zu unterstützen – zu günstigeren Konditionen als die staatlich regulierten Renditen von Amprion. Zudem bleibt die Option, die Beteiligung zu einem späteren Zeitpunkt zu veräußern, so Javier Garrdo von der US-Bank JPMorgan. Er bewertet die Aktie von RWE weiter mit „Overweight“ und einem Kursziel von 46,50 Euro.
Auch die Börse reagierte erfreut: Die RWE-Aktien legen am Montagvormittag um 1,3 Prozent auf 35,47 Euro zu. Im laufenden Jahr beträgt das Plus damit 23 Prozent, womit RWE besser abschneidet als der DAX, der 19 Prozent zulegen konnte. Charttechnisch hellt sich das Bild mit dem heutigen Kursanstieg und dem Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend wieder auf. Nun gilt es, auch die 38-Tage-Linie zu knacken. Langfristig ist DER AKTIONÄR von der Strategie von RWE weiter überzeugt.
08.09.2025, 10:52