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Rheinmetall und KNDS erhalten Aufträge aus Großbritannien

Rheinmetall und KNDS erhalten Aufträge aus Großbritannien
Foto: KNDS
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Martin Mrowka Heute, 15:52 Martin Mrowka

Nach dem Milliarden-Auftrag der Bundeswehr zur Lieferung von 84 Radhaubitzen vom Typ RCH155 (Foto), schlägt auch die British Army zu. Bereits in den vergangenen Jahren bestellte Großbritannien in großem Stil bei Rheinmetall und KNDS, nun wird noch eine neue Version eines mobilen Artillerie-Systems angeschafft. Die Rheinmetall-Aktie schwächelt dennoch. 

Vor Weihnachten wurde bekannt, dass das Beschaffungsamt der Bundeswehr zwei Großbestellungen festmacht (DER AKTIONÄR berichtete am 22.12.25). Zum einen wird ein Gemeinschaftsunternehmen der Rüstungskonzerne Rheinmetall und KNDS Deutschland ab 2028 insgesamt 200 Schützenpanzer vom Typ Puma im Wert von rund 4,2 Milliarden Euro liefern. 

Zum anderen hat ein weiteres Joint Venture von Rheinmetall und KNDS einen Auftrag über 84 Radhaubitzen erhalten. Einschließlich Serviceleistungen beläuft sich das Vertragsvolumen auf etwa 1,2 Milliarden Euro. Die Artillerie-Systeme im Kaliber 155 Millimeter sollen zwischen 2027 und 2029 schrittweise ausgeliefert werden. Die RCH 155 sollen die seit Langem bewährten Panzerhaubitzen 2000 der Bundeswehr ergänzen. 

Feuern während der Fahrt

Nun haben auch Großbritannien und Deutschland einen Vertrag unterzeichnet, um gemeinsam ein neues mobiles Artilleriesystem zu beschaffen, das während der Fahrt feuern kann. Die British Army erhält einen Early Capability Demonstrator (ECD) des Artilleriesystems Remote Controlled Howitzer 155mm (RCH 155), während Deutschland zwei Plattformen für gemeinsame Tests und Bewertungen erhält. Der Vertrag im Anfangsvolumen über 52 Millionen Pfund (etwa 60 Millionen Euro) soll die Lieferfristen für beide Armeen verkürzen und gleichzeitig den Austausch von Testdaten und Einrichtungen ermöglichen. 

Laut einer Pressemitteilung der britischen Regierung spiegelt das Abkommen die engere Zusammenarbeit zwischen London und Berlin im Rahmen des im Oktober 2024 unterzeichneten Trinity-House-Abkommens wider, in dem sich beide Länder zu einer vertieften militärischen Zusammenarbeit verpflichtet haben – was angesichts der sich wandelnden globalen Bedrohungen auf der Weltbühne für die kollektive Verteidigung der NATO von wichtiger Bedeutung ist. 

Lieferung auch in die Ukraine

Das RCH 155 ist ein Artilleriesystem, das auf dem Boxer-Panzerfahrzeug von Rheinmetall montiert ist. Es ist für eine Feuerrate von bis zu acht Schuss pro Minute (Kaliber 155 mm) bei einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h ausgelegt und kann Ziele in einer Entfernung von bis zu 70 km bekämpfen. Das System kann ohne Neupositionierung in jede Richtung feuern, bis zu 700 Kilometer ohne Auftanken zurücklegen und dank seines hohen Automatisierungsgrades mit nur zwei Mann Besatzung betrieben werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Artilleriesystemen, die vor dem Feuern anhalten und aufgestellt werden müssen, ist das RCH 155 für das Feuern während der Fahrt ausgelegt. 

Bereits 2019 und 2022 hat Großbritannien insgesamt 623 Boxer in vier Varianten bestellt (Infanterietransporter, Führungsfahrzeug, Feldambulanz und Spezialtransporter). Die Radhaubitze RCH 155 der Briten ist teilweise für die Ukraine bestimmt. Die Auslieferung von 36 bestellten Radhaubitzen begann vor einem Jahr und soll 2027 abgeschlossen werden. 

Apropos Ukraine: Ein mit Spannung erwartetes Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj war am Wochenende ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Die Nachfrage nach Aktien von Rheinmetall, aber auch von Hensoldt und Renk wurde aber gedämpft von der Nachricht, dass ein Telefonat zwischen Kreml-Chef Putin und Trump in Moskau positiv bewertet wurde. Der Kurs des diesjährigen Top-Performers Rheinmetall rutschte am DAX-Ende im Xetra-Handel am Montag zeitweilig bis 1.489 Euro oder 3,2 Prozent ab. 

Rheinmetall (WKN: 703000)

Die Konsolidierung der Rheinmetall-Aktie seit dem Hoch Anfang Oktober setzt sich fort, der wünschenswerte Frieden in der Ukraine hält neue Käufer zurück. Dennoch bleibt der europäische Rüstungsriese angesichts der Aufrüstungsbemühungen der NATO-Länder längerfristig haltenswert. 

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