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European Defence Index: Warum sich dieser Rüstungswert neu an die Spitze schiebt

European Defence Index: Warum sich dieser Rüstungswert neu an die Spitze schiebt
Foto: Rafael Advanced Defense Systems
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Martin Mrowka Heute, 14:15 Martin Mrowka

Während sich die meisten Unternehmen im 20 Werte umfassenden European Defence Index seit Wochen in einer Konsolidierung befinden, glänzt ein Unternehmen mit einem neuen Rekordhoch: Elbit Systems. Das Unternehmen hat sich dank der jüngsten Kursgewinne im European Defence Index mittlerweile auf Rang 2 vorgeschoben. 

Das größte Rüstungsunternehmen Israels spielt eine Schlüsselrolle bei der Lieferung von Hochenergie-Laser-Komponenten. Das gemeinsam mit dem Staatskonzern Rafael entwickelte Laser-Luftabwehrsystem Iron Beam (Foto oben) wurde erfolgreich getestet und wird demnächst an das israelische Verteidigungsministerium ausgeliefert. Aus anderen Ländern hat Elbit bislang keine öffentlich bestätigten Orders erhalten, aber globales Interesse und Weiterentwicklungen könnten in Zukunft zu weiteren Beschaffungen führen. 

Am Dienstag teilte Elbit Systems mit, dass Griechenland das israelische Artillerieraketensystem Purpose Universal Launching System (PULS) beschaffen wolle. Demnach haben das Parlament und der nationale Sicherheitsrat in Athen dem entsprechenden Budget zugestimmt. Die endgültige Auftragsvergabe sei aber unter anderem noch von geschäftlichen Verhandlungen mit dem griechischen Verteidigungsministerium abhängig. 

Sollten diese zum Erfolg führen, würde Griechenland der vierte NATO-Partner, der PULS einführt. Bislang beschafften in Europa Dänemark, die Niederlande und auch Deutschland das System. Für den europäischen Markt wird es in Kooperation mit KNDS Deutschland sowie für die Munition Diehl Defense als EuroPULS angeboten. Auch Serbien hat sich für den Kauf in Israel entschieden. Dagegen wollen Norwegen und Spanien das System offenbar wegen des Gaza-Krieges und laufender Korruptionsermittlungen nicht beschaffen. 

Bereits im vergangenen Monat hat das israelische Verteidigungs-Unternehmen Elbit Systems ein großes 2,3-Milliarden-Dollar-Geschäft abgeschlossen, ohne dass der Auftraggeber bekannt gegeben wurde. Wie die Website Intelligence Online nun berichtet, handelt es sich bei dem geheimnisvollen Kunden um die Vereinigten Arabischen Emirate. 

Ähnlich wie bei einem früheren Vertrag, den Elbit im August mit Serbien im Wert von 1,63 Milliarden Dollar unterzeichnet hatte, entschied sich das Unternehmen, sich über den Inhalt der Vereinbarung und das Käuferland nur vage zu äußern. In diesem Fall wurde sogar darauf verzichtet anzugeben, auf welchem Kontinent es sich befindet. In seiner ursprünglichen Ankündigung erklärte Elbit lediglich, dass der Vertrag über einen Zeitraum von acht Jahren ausgeführt werden würde. Um welche Systeme es sich handelt, blieb im Dunkeln. 

Der Vertrag mit Serbien, dessen Umsetzung über einen Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen ist, umfasst die Lieferung von Präzisionsraketensystemen mit großer Reichweite sowie einer breiten Palette unbemannter Luftkampfsysteme für Überwachungs- und Kampfeinsätze, darunter auch einzelne Drohnen. 

Darüber hinaus gewann Elbit-Partner Rafael Ende Juni eine Ausschreibung des rumänischen Verteidigungsministeriums für den Kauf eines Luftabwehrsystems für kurze und extrem kurze Reichweiten im Wert von schätzungsweise 2,2 Milliarden US-Dollar. 

Der jüngste Vertrag (mit den Vereinigten Arabischen Emiraten) gilt als historisch bedeutend und reiht sich ein in eine Reihe von Großaufträgen, die israelische Rüstungsunternehmen in den letzten Jahren unterzeichnet haben. An der Spitze der Liste steht der Verkauf des 'Arrow-3'-Systems durch Israel Aerospace Industries an Deutschland aus dem Jahr 2023 für etwa 3,5 Milliarden US-Dollar. 

Erstes 'Arrow-3'-System für die Bundeswehr
Quelle: Screenshot: tagesschau.de
Erstes 'Arrow-3'-System für die Bundeswehr

Gerade hat die Bundeswehrt die erste Stufe ihres Abwehrsystems 'Arrow 3' gegen hochfliegende Raketen scharfgestellt. Am Standort Schönewalde in Brandenburg habe das System die sogenannte Anfangsbefähigung erreicht, teilte das Verteidigungsministerium Anfang Dezember mit. In etwa vier Jahren 2030 soll 'Arrow' dann voll einsatzbereit sein. Neben Schönewalde an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt sind zwei weitere Standorte in Norddeutschland und im Süden geplant. Insgesamt beläuft sich der Wert des deutsch-israelischen Arrow-Vertrags dann auf rund 6,5 Milliarden Dollar, womit es der größte israelische Rüstungsexport aller Zeiten ist. 

Die neuen Milliarden-Aufträge sorgten an der Börse für neue Rekordkurse der Elbit-Aktie. An der Nasdaq schloss der Wert am Donnerstag erstmals über 540 Dollar (siehe Chart), in Deutschland notiert Elbit am Freitag-Mittag bei 467,80 Euro nur wenig unter dem am Vortag markierten Allzeithoch bei 475 Euro. 

Elbit-Kurs seit Juni 2024  (in US-Dollar, Nasdaq)
Quelle: TradingView.com
Elbit-Kurs seit Juni 2024 (in US-Dollar, Nasdaq)

Nach den Quartalszahlen Mitte November war die Elbit-Aktie kurzfristig leicht unter Druck geraten. Dabei hatte der Konzern im Q3 trotz deutlicher Zuwächse bei Umsatz und Gewinn manche Erwartung enttäuscht. Der Quartalsbericht weist indes einen Auftragsbestand von 25,2 Milliarden US-Dollar aus – den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte. Etwa 69 Prozent der Bestellungen stammen aus dem Ausland, was die starke internationale Nachfrage nach israelischer Militärtechnik widerspiegelt. 

Elbit Systems bleibt in den aktuellen Aufrüstungszeiten neben vielen anderen Werten der Verteidigungsbranche mittelfristig aussichtsreich. Die jüngsten Aufträge sorgten für neue Rekordkurse, was wiederum dazu führte, dass Elbit im 20 Unternehmen umfassenden European Defence Index nach Babcock International derzeit die höchste Gewichtung hat. Alle 20 Werte sowie passende Index-Zertifikate finden Anleger hier

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Jahrbuch 2026 von DER AKTIONÄR – 258 Seiten für Ihre Geldanlage
Quelle: DER AKTIONÄR
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