Nach einem schwachen Handelsstart ist die Rheinmetall-Aktie am Dienstag ins Plus gedreht. Dennoch geht die Konsolidierung beim Rüstungs-Highflyer damit vorerst weiter. Operativ läuft es derweil weiter rund. Eine neue Kooperation im lukrativen Munitionsgeschäft sorgt für Aufsehen, auch bei der Drohnenabwehr geht es voran.
Rheinmetall hat einen Vertrag mit Bulgarien für ein neues Joint-Venture für Schießpulver und Munition unterzeichnet. Laut der Regierung des NATO-Staats beläuft sich das Projekt insgesamt auf rund eine Milliarde Euro – 51 Prozent soll Rheinmetall halten, 49 Prozent Bulgarien. 100.000 Artilleriegeschosse pro Jahr sollen in dem neuen Werk bei Sopot nach NATO-Standards hergestellt werden, fertig könnte es schon binnen 14 Monaten werden. „Wir werden ein enormes Produktionspotenzial aufbauen“, so Rheinmetall-Chef Armin Papperger. EU und NATO würden Millionen Geschosse brauchen.
Derweil rückt auch die Marktreife eines Hochenergie-Laserwaffensystems für die Marine nach Rheinmetall-Angaben näher. Der Konzern entwickelt dieses gemeinsam mit MBDA und teilte mit, dass ein einsatzfähiges System ab 2029 verfügbar sein könnte. Dieses könne eine kostengünstige und leistungsstarke Ergänzung zu konventionellen Lenkflugkörpern bieten und soll unter anderem Drohnen, Schnellboote oder Lenkflugkörper bekämpfen. Der Prototyp des Systems, den es bereits seit Jahren gibt, wird nun weiteren Tests unterzogen.
Die starke Position im lukrativen Munitionsgeschäft bleibt für Rheinmetall ein Faustpfand. Dass in Bulgarien nun ein weiteres Werk entsteht, ist positiv zu werten. Auch bei der Laserabwehr gegen Drohnen ist Rheinmetall aktiv, was angesichts der jüngsten Entwicklungen immer wichtiger wird. Es zeigt sich damit einmal mehr, wie stark und ausgewogen das Portfolio des Blue Chips ist. Die Aktie bleibt deshalb unverändert ein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Rheinmetall befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
28.10.2025, 16:23