Die US-Börsen geben am Donnerstag deutlich ab – insbesondere Tech-Aktien stehen unter Druck. Besonders übel erwischt es dabei die Papiere von Palo Alto, sie verlieren mehr als sieben Prozent, nachdem der Konzern bereits am Vorabend seine Zahlen zum ersten Geschäftsquartal veröffentlicht hatte.
Im abgeschlossenen Quartal erzielte Palo Alto einen Umsatz von 2,47 Milliarden Dollar, ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und leicht über den Erwartungen. Das Produktgeschäft wuchs um 23 Prozent auf 434 Millionen Dollar, während Abonnements und Support um 14 Prozent auf 2,04 Milliarden Dollar zulegten. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,93 Dollar und damit ebenfalls über den Schätzungen.
Für das zweite Quartal stellt das Management einen Umsatz von 2,57 bis 2,59 Milliarden Dollar sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,93 bis 0,95 Dollar in Aussicht. Für das Gesamtjahr 2026 erwartet Palo Alto 10,50 bis 10,54 Milliarden Dollar Umsatz und ein Ergebnis je Aktie von 3,80 bis 3,90 Dollar. Zudem kündigte der Konzern an, das Observability-Unternehmen Chronosphere für 3,35 Milliarden Dollar zu übernehmen.
Analysten bewerteten die Zahlen und die Chronosphere-Übernahme unterschiedlich. Bloomberg Intelligence verwies auf ein verlangsamtes Wachstum der langfristigen Verpflichtungen, während JPMorgan von „gesunden Quartalszahlen“ sprach und die Übernahme als sinnvolle Erweiterung in Richtung KI-orientierter Observability einstufte. Stephens zeigte sich grundsätzlich überzeugt, warnte jedoch vor kurzfristigen Integrationsrisiken.
Sowohl die Quartalszahlen als auch die Prognose können sich sehen lassen, dennoch bricht die Aktie von Palo Alto am Donnerstag ein. Der Markt scheint die Einschätzung von Stephens zu teilen und bewertet die Chronosphere-Übernahme im derzeit schwierigen Marktumfeld als negativ. DER AKTIONÄR hat Palo Alto derzeit nicht auf der Empfehlungsliste, Anleger bleiben an der Seitenlinie.
20.11.2025, 20:20